In Langenau (Alb-Donau-Kreis) kam es am vergangenen Wochenende zu erschreckenden antisemitischen Vorfällen. Unbekannte sprühten in roter Farbe die Parolen „Boycott Israel“ und „Juden vergasen“ an die Wände des Rathauses sowie der Martinskirche. Diese grausamen Schmierereien wurden schnell übermalt, jedoch bleibt die schockierende Wirkung auf die lokale Gemeinschaft bestehen. Die Polizei hat ihre Präsenz in der Stadt erhöht und die Ermittlungen, darunter die Suche nach möglichen Videoaufnahmen, laufen auf Hochtouren. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen, da die Taten klar als Volksverhetzung gewertet werden, wie [SWR](https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/ulm/reaktionen-schmierereien-langenau-100.html) berichtet.
Ermittlungen in vollem Gange
In der gleichen Nacht wurden zudem mehrere Altpapiercontainer in Brand gesetzt, was die Polizei dazu veranlasst hat, einen möglichen Zusammenhang zwischen den Brandstiftungen und den antisemitischen Schmierereien zu überprüfen. Pfarrer Ralf Sedlak, der bereits zuvor wegen seiner Positionierung gegen den Hamas-Angriff auf Israel angefeindet wurde, wurde als Zeuge vernommen und äußerte sich tief betroffen über die Vorgänge in seiner Gemeinde. Er betonte: „Das sind Feindbilder. Keine Lösungen. Das sollten die Leute einfach kapieren,“ während sich die lokale Bevölkerung zu Wort meldete mit einem klaren „Bei uns ist für Rassismus kein Platz“, wie [Tagesschau](https://www.tagesschau.de/inland/regional/badenwuerttemberg/swr-judenfeindliche-schmierereien-in-langenau-100.html) berichtete.
Die Vorfälle wirkten wie ein Weckruf für die Stadt, die in ihrer offiziellen Stellungnahme den Vorfall verurteilte und verkündete, dass ein Krisenstab zur Aufarbeitung eingerichtet wird. Bürgermeisterin Daria Henning bezeichnete die Taten als eine „neue Eskalationsstufe“. Die evangelische Gemeinde plant, trotz dieser erschreckenden Ereignisse ihre Adventsveranstaltungen wie gewohnt durchzuführen und sich nicht einschüchtern zu lassen. Die betroffenen Bürger fordern ein Miteinander gegen die antisemitischen Tendenzen, während die Ermittler weiterhin nach den Tätern suchen.