Die Universität Hohenheim präsentiert vielversprechende Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt „Nachhaltigere Landwirtschaft 4.0 Ohne chemisch-synthetischen PflanzenSchutz“ (NOcsPS), das sich mit innovativen Anbausystemen befasst, die ohne chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel auskommen und dennoch hohe Erträge liefern können. Die ersten Feldversuche zeigen, dass diese Systeme in der Lage sind, Erträge zu erzielen, die zwischen ökologischen und konventionellen Methoden liegen, während sie gleichzeitig umweltfreundlicher sind und die Biodiversität fördern. Ziel des Projekts ist es, neue, widerstandsfähige Anbausysteme zu entwickeln, die eine nachhaltige Nahrungsmittelproduktion ermöglichen.
Die lokalen Auswirkungen dieser Forschung könnten für die Region Stuttgart, die stark landwirtschaftlich geprägt ist, von großer Bedeutung sein. Die Universität Hohenheim, eine führende Institution in der Agrarforschung, ist gut positioniert, um innovative Ansätze in der Landwirtschaft umzusetzen. In einer Zeit, in der der Druck auf die Landwirtschaft hinsichtlich Umwelt- und Bodenschutz steigt, bieten die Ergebnisse des NOcsPS-Projekts einen klaren Rahmen für die Zukunft der Landwirtschaft in der Region und möglicherweise darüber hinaus.
Stuttgart hat eine langjährige Tradition in der Landwirtschaft, die durch die besondere geographische Lage und die klimatischen Bedingungen begünstigt wird. Historisch gesehen war die Region bekannt für ihre Weinbaugebiete, Obstgärten und den Anbau von Gemüse. Die neuen Ansätze in der nachhaltigen Landwirtschaft könnten dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit der regionalen Landwirte zu erhöhen, da zunehmend umweltbewusste Verbraucher nach Produkten suchen, die nachhaltig produziert werden.
Die Ergebnisse der ersten Feldversuche zeigen eine interessante Dynamik der Erträge je nach Standort. Es könnte für die Landwirte der Region von großem Nutzen sein, die spezifischen Boden- und Klimabedingungen Stuttgart zu nutzen, um die Vorteile der NOcsPS-Systeme zu maximieren. Die oben genannten Vorteile wie verbesserte Wasser- und Nährstoffverfügbarkeit könnten ausschlaggebend sein, um die Erträge trotz des Verzichts auf chemische Pflanzenschutzmittel zu optimieren.
Die Tabelle unten bietet eine Übersicht der Erträge verschiedener Anbausysteme, die im Rahmen der NOcsPS-Feldversuche beobachtet wurden:
Getreideart | Erträge in Hohenheim (NOcsPS vs. konventionell) | Erträge in Dahnsdorf (NOcsPS vs. konventionell) | Erträge ökologischer Anbau |
---|---|---|---|
Weizen | -4% bis -12% | -23% bis -24% | Erheblich niedriger |
Sommergerste | Ähnlich | Ähnlich | Erheblich niedriger |
Triticale | Ähnlich | Ähnlich | Erheblich niedriger |
Roggen | Ähnlich | Ähnlich | Erheblich niedriger |
Mais | Stabil | Stabil | – |
Sojabohnen | Besser als ökologischer Anbau | Schlechter als konventioneller Anbau | – |
Erbsen | Besser als ökologischer Anbau | Schlechter als konventioneller Anbau | – |
Die positiven Effekte auf die Biodiversität und die Vielfalt an Insekten sind ebenfalls ermutigende Fortschritte, die nicht nur für die Landwirtschaft, sondern auch für die gesamte Ökologie der Region von zentraler Bedeutung sind. Angesichts der Herausforderungen des Klimawandels und der wachsenden Anforderungen an umweltfreundliche Produkte ist der Ansatz der Universität Hohenheim ein Schritt in die richtige Richtung für eine zukunftsorientierte Landwirtschaft in Stuttgart und darüber hinaus. Der Erfolg dieser Anbausysteme könnte eine nachhaltige Nahrungsmittelproduktion revolutionieren und somit die Region Stuttgart als Vorreiter in der nachhaltigen Landwirtschaft festigen.
Quelle: Universität Hohenheim / ots