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Eritrea-Festival in Gießen: Polizei meldet schwere Angriffe

Stein- und Flaschenwürfe, Schlägereien, entzündete Rauchbomben und das Einreißen von Absperrzäunen – das Eritrea-Festival in Gießen wurde erneut von Ausschreitungen überschattet. Bereits im letzten Jahr hatte es bei der Veranstaltung Probleme gegeben. Gegner des Festivals sehen eine problematische Nähe zur Regierung Eritreas. Die Veranstalter hatten für das Wochenende mit etwa 2500 Besuchern gerechnet. Ein Verbot des Festivals durch die Stadt war gerichtlich gekippt worden.

Am Samstagmorgen begannen die Ausschreitungen in Gießen. Die Polizei berichtete von unterschiedlich starken Personengruppen, die an verschiedenen Orten in der Stadt für Unruhe sorgten. Die Beamten rieten den Menschen, das Stadtgebiet großräumig zu umfahren. Mehr als 1000 Polizisten waren im Einsatz, um die Situation unter Kontrolle zu bringen.

Besonders am Veranstaltungsgelände, den Hessenhallen, kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Eine große Gruppe von etwa 100 Personen riss den Absperrzaun ein. Am Neustädter Tor kam es ebenfalls zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung mit vielen Beteiligten. Dabei wurden auch Autofahrer bedroht und Fahrzeuge beschädigt. Von einer Brücke wurden Gegenstände geworfen.

Die Polizei nahm insgesamt mindestens 60 Personen in Gewahrsam, nachdem zuvor bereits 50 Platzverweise erteilt worden waren. Bei den Ausschreitungen wurden 22 Beamte verletzt. Die Einsatzkräfte setzten Pfefferspray, Schlagstöcke und einen Wasserwerfer ein, um die Situation unter Kontrolle zu bringen.

Die Polizei warnte zudem vor Falschmeldungen im Zusammenhang mit den Ausschreitungen. Aufgrund der heißen Temperaturen hatten einige Personen gesundheitliche Probleme, wurden aber medizinisch versorgt. Die Beamten bezogen sich dabei auf einen vorher verbreiteten Appell, keine Falschmeldungen zu verbreiten, wonach ein Teilnehmer der Störaktionen angeblich getötet worden sei. Die Polizei betonte, dass es bislang keine Hinweise auf einen solchen Vorfall gebe.

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Seit der Unabhängigkeit Eritreas von Äthiopien vor rund 30 Jahren wird das Land von Präsident Isayas Afewerki mit einer Übergangsregierung regiert. Afewerkis Regierung geriet zuletzt international in die Kritik, da die eritreische Armee laut UN-Berichten schwere Menschenrechtsverletzungen im äthiopischen Bürgerkrieg begangen haben soll. Zudem sind in Eritrea viele Freiheitsrechte stark eingeschränkt.

Trotz der Ausschreitungen und der Kritik bleibt das Eritrea-Festival in Gießen erlaubt. Die Veranstalter können das Festival wie geplant durchführen, auch wenn weitere Sicherheitsmaßnahmen erforderlich sein könnten, um die Sicherheit der Besucher und Anwohner zu gewährleisten.

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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