Elisabeth Seitz, die deutsche Rekordmeisterin im Turnen, hat öffentlich gefordert, die Missbrauchsvorwürfe am Bundesstützpunkt Stuttgart aufzuarbeiten. Damit ist sie die erste aktive Spitzen-Turnerin, die solch eine Forderung erhebt. Seitz betont die Notwendigkeit, Missstände zu beheben und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.
„Die aktuellen Vorwürfe sind nicht neu“, erklärt Seitz und fügt hinzu, dass sie früher dachte, solche Zustände seien normal. Sie fordert umfassende Veränderungen im deutschen Frauenturnen und betont, dass Erfolg nur auf die richtige Art und Weise erzielt werden sollte. Die ehemalige Turnerin Kim Bui, die jetzt im Internationalen Olympischen Komitee tätig ist, äußert, dass die Vorwürfe nicht überraschend sind.
Reaktionen und Maßnahmen
Der Deutsche Turner-Bund (DTB) hat umgehend auf die Vorwürfe reagiert und eine Untersuchung sowie Sofortmaßnahmen angekündigt. Der DTB verfügt über konkrete Informationen zu möglichem Fehlverhalten von Trainern am Bundesstützpunkt Stuttgart.
Die Vereinigung Athleten Deutschland zeigt sich erschüttert über die Missstände im deutschen Turnsport und unterstützt die betroffenen Turnerinnen. Zudem fordert Athleten Deutschland eine zügige Umsetzung des Safe Sport Codes, der interpersonale Gewalt im Sport ahnden soll. Der Safe Sport Code wurde erst im Dezember auf der Mitgliederversammlung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) verabschiedet.
Weitere Details zu den Missbrauchsvorwürfen und der aktuellen Situation im deutschen Turnsport sind in einem Bericht von ZDF zu finden, während spiegel.de weitere Informationen zu den Forderungen von Seitz bereitstellt.