Das Landgericht Bonn verurteilte einen ehemaligen Lehrer aus Morsbach im Oberbergischen Kreis zu vier Jahren und drei Monaten Haft wegen sexuellen Missbrauchs von Schülern in 13 Fällen. Zwischen 2006 und 2021 missbrauchte der ehemalige Vertrauenslehrer drei minderjährige Schüler, darunter auch in einem besonders schweren Fall, und fertigte von ihnen pornografische Fotos an. Ein mittlerweile 31 Jahre alter Ex-Schüler, der als Nebenkläger auftrat, erhält insgesamt 10.000 Euro Schmerzensgeld.
Der 57-jährige Lehrer wurde angeklagt, dass er systematisch das Vertrauen der psychisch labilen Jungen ausnutzte und sexuelle Handlungen an ihnen vornahm. Die Übergriffe fanden im Betreuungszimmer der Schule sowie in der Privatwohnung des Lehrers statt, wo er den Kindern Geld, Geschenke wie Fußball-Trikots oder Alkohol versprach.
Das erste Missbrauchsopfer zeigte seinen Lehrer erst im Juni 2021 an. Bei einer Durchsuchung der Wohnung des Angeklagten wurden kinderpornografische Fotos und Videos entdeckt, die unter anderem beim Duschen nach dem Sport aufgenommen wurden. Die Schule kündigte dem Pädagogen sofort nach Bekanntwerden der Vorwürfe.
Der Prozess begann bereits im Oktober 2023, wurde jedoch ausgesetzt, als die angekündigte „geständige Einlassung“ des Angeklagten nicht mit dem Anklagevorwurf übereinstimmte. Der 31-jährige Zeuge, der nicht geladen war und sich zu diesem Zeitpunkt auf einer Weltreise befand, musste für die Fortsetzung des Prozesses zurückkehren.