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Das Treffen von hochrangigen serbischen Persönlichkeiten aus Politik und Kirche Ende März sorgte für Aufmerksamkeit auf dem Balkan. Der serbische Präsident Aleksandar Vucic, der Patriarch Porfirije Peric sowie Präsident Milorad Dodik trafen sich, um Pläne zu schmieden, die das Überleben des serbischen Volkes sichern sollen, insbesondere im Hinblick auf das kulturelle Erbe und die serbisch-orthodoxe Kirche. Es wird spekuliert, ob Russland eine Rolle bei diesem Treffen spielte, da in der serbischen Gesellschaft oft der Mythos des „großen Bruders“ Russlands präsent ist. Obwohl es keine antiukrainische Stimmung in der serbischen Gesellschaft gibt, zeigen sich dennoch prorussische Ansichten in einigen öffentlichen Auftritten und Äußerungen hochrangiger Kleriker.
Die Haltung der serbisch-orthodoxen Kirche in Bezug auf den Krieg zwischen Russland und der Ukraine bleibt unklar. Während der Patriarch im Jahr 2022 Kritik an diesem Krieg äußerte, scheinen andere hochrangige Kleriker prorussische Ansichten zu vertreten. Die serbisch-orthodoxe Kirche in Zagreb-Ljubljana äußerte sich zurückhaltend und betonte ihre Neutralität in politischen Angelegenheiten. Unterstützung wurde sowohl ukrainischen Flüchtlingen als auch Mitgliedern der russisch-orthodoxen Kirche angeboten. Dennoch wird von Kritikern wie Vukasin Milicevic bemängelt, dass die serbisch-orthodoxe Kirche sich öffentlich sehr prorussisch positioniert, ohne expliziten Druck von russischen Autoritäten.
Neben innerkirchlichen Meinungsverschiedenheiten wird auch Kritik von außen laut. Theologen wie Zoran Grozdanov und Thomas Halik äußern Bedenken über den Einfluss der russisch-orthodoxen Kirche und fordern Konsequenzen. Kritik richtet sich vor allem gegen das jüngste Grundsatzdokument des Weltkonzils des Russischen Volkes, das den Krieg Russlands als „Heiligen Krieg“ gegen den „Ansturm des Globalismus und des Westens“ darstellt. Manche Stimmen, wie die von Halik, fordern den Ausschluss der russisch-orthodoxen Kirche aus dem Ökumenischen Rat der Kirchen. Die internationale Lage wird als ernst angesehen, mit besonderem Fokus auf die russische Propaganda und deren Einfluss auf konservative Christen in Europa. Es bleibt abzuwarten, wie sich die orthodoxen Kirchen zu dieser Thematik positionieren werden.