
Bericht zum „Deutschland Index der Digitalisierung 2021“: Der Index hinkt der Entwicklung der Digitalisierung im Land hinterher.
Die Digitalisierung schreitet rasant voran und hat infolge der Koronapandemie gerade einen enormen Schub erfahren. Diese Entwicklung spiegelt sich nicht im „Deutschland-Digitalisierungsindex 2021“ des Kompetenzzentrums für öffentliche Informationstechnologie (ÖFIT) des Fraunhofer-Instituts FOKUS wider, da die aktuellen Zahlen bei der Indexerstellung manchmal nicht berücksichtigt wurden. „Dass der digitale Wandel wissenschaftlich begleitet werden muss, steht außer Frage, Studien dieser Art liefern uns wichtige Informationen zum Stand der Digitalisierung. Allerdings müssen die Leser des „Deutschland-Digitalisierungsindex 2021“ sehr genau hinschauen. Der Index bleibt hinter der Entwicklung der Digitalisierung im Land zurück – im Breitbandsektor beispielsweise werden veraltete Zahlen verwendet. Der Index spiegelt daher nicht den aktuellen Stand der Dinge wider: Die Realität ist viel weiter, sie hat die Ergebnisse überholt“, sagte der stellvertretende Ministerpräsident und Digitalisierungsminister Thomas Strobl anlässlich der Berichterstattung über „Deutschland Index der Digitalisierung 2021“, die am 6. Mai 2021 veröffentlicht wurde.
Zur Ermittlung des „Infrastrukturindex“ verwenden die Autoren die Ergebnisse der Breitbandatlas des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) ab Ende 2019. Der Atlas wird jedoch regelmäßig aktualisiert und die Zahlen für Mitte und Ende 2020 liegen bereits vor – mit deutlichen Zuwächsen vor allem im Gigabit-Bereich.
Starker Anstieg der Breitbandverfügbarkeit
Laut den Zahlen des Breitbandatlas von Ende 2020 verfügen mittlerweile 94,5 Prozent der Haushalte in Baden-Württemberg über einen Anschluss mit einer Geschwindigkeit von mindestens 50 Megabit pro Sekunde. Im Jahr 2015 waren es 71,6 Prozent, dh über 20 Prozentpunkte weniger. Das Land verzeichnete einen noch stärkeren Anstieg der Gigabit-Verbindungen: von 1,4 Prozent der Haushalte zu Beginn der Legislaturperiode 2016 auf über 57 Prozent Ende 2020 – und der Trend steigt. Damit liegt Baden-Württemberg deutlich über dem Durchschnitt der Bundesländer und nicht nur mit 8,2 Prozent wie im „Deutschland Index Digitalisierung 2021“ aufgeführt.
Keine Digitalisierung ohne schnelles Internet. Von 2016 bis 2021 unterstützte der Staat daher mehr als 2.600 Breitbandprojekte in Städten und Gemeinden mit insgesamt 1,165 Milliarden Euro. Das sind doppelt so viele genehmigte Anträge wie in den letzten fünf Jahren und das 14-fache des vorherigen Finanzierungsbetrags. Darüber hinaus flossen für 817 Expansionsprojekte Bundesmittel in Höhe von mehr als 1,513 Milliarden Euro nach Baden-Württemberg. Insgesamt können 2,678 Milliarden Euro in den Ausbau des Hochgeschwindigkeitsinternets fließen.
OZG-Implementierung als gemeinsame Aufgabe
Und auch bei der Umsetzung der Online-Zugriffsgesetz Baden-Württemberg ist auf einem sehr guten Weg und danke service-bwAls zentrale E-Government-Plattform des Landes können landesweit viele digitale Optionen genutzt werden. Im Gegensatz zu anderen Bundesländern wird die Umsetzung des Online-Zugangsgesetzes in Baden-Württemberg nicht nur als kommunale, sondern auch als Landesaufgabe über ein zentrales Landesportal umgesetzt. Dieser strukturelle Unterschied spiegelt sich im Index nicht ausreichend wider.
.
Inspiriert von Landesregierung BW