
BERLIN (AP) – Ein Gericht in Deutschland hat am Donnerstag zwei afghanische Männer des Mordes an ihrer 34-jährigen älteren Schwester für schuldig befunden, weil sie mit ihrem Lebensstil nicht einverstanden waren.
Das Landgericht Berlin befand die 28- und 24-jährigen Männer des Mordes für schuldig, weil sie im Juli 2021 die zweifache Mutter getötet hatten. Ihre Leiche wurde später in einem Koffer gefunden, der in der Nähe des Wohnortes des älteren Bruders in Bayern vergraben war.
Richter verurteilten die Männer zu lebenslanger Haft. Bei der Verkündung des Urteils sagte der Vorsitzende Richter Thomas Gross, die Männer hätten versucht, ihrer Schwester das Recht zu verweigern, ihr Leben selbst zu wählen, und sie als „minderwertig“ angesehen, weil sie eine Frau sei, berichtete die deutsche Nachrichtenagentur dpa.
Das geschiedene Opfer hatte versucht, eine neue Beziehung aufzubauen, mit der ihre Brüder nicht einverstanden waren.
Während des Prozesses hatte der ältere Bruder, Sayed Yousuf H., behauptet, der Tod seiner Schwester Maryam H. sei ein Unfall gewesen und sein jüngerer Bruder sei nicht beteiligt gewesen. Die Anwälte des jüngeren Bruders Seyed Mahdi H. hatten den Freispruch ihres Mandanten beantragt.
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Die Nachnamen der Angeklagten und der Opfer, die alle als Flüchtlinge nach Deutschland kamen, wurden aus Datenschutzgründen nicht veröffentlicht.
In einem anderen Fall verurteilte ein Gericht in Norddeutschland eine 22-jährige Deutsche wegen Beihilfe zum Totschlag bei der Ermordung eines 27-jährigen Irakers, der nur als Ceetin K. identifiziert wurde.
Der Asylbewerber wurde im April 2017 vom Bruder und damaligen Freund der Frau auf der Nordseeinsel Amrum getötet. Seine Leiche wurde sechs Monate später in den Dünen begraben gefunden. Die Männer – beide deutsche Staatsbürger – wurden bereits wegen Mordes verurteilt, wobei der Bruder zu sieben Jahren und der andere Mann zu lebenslanger Haft verurteilt wurde.
Das Landgericht Flensburg kam zu dem Schluss, dass die Angeklagte, deren Name nicht bekannt gegeben wurde, ihrem damaligen Freund fälschlicherweise mitgeteilt hatte, Ceetin K. habe sie vergewaltigt, was zu dem Mordplan der Männer führte.
Es verurteilte die Frau am Donnerstag zu drei Jahren Haft, wobei drei Monate aufgrund der Dauer des Gerichtsverfahrens bereits als verbüßt gelten.
Sie wurde als Jugendliche verurteilt, weil sie zum Zeitpunkt des Mordes 16 Jahre alt war. Das Gericht hatte sie wegen Beihilfe zum Totschlag und nicht wegen Beihilfe zum Mord verurteilt, weil ihr die Art und Weise, wie Ceetin K. getötet werden sollte, nicht bekannt war.
Beide Urteile können angefochten werden.
Quelle: APNews