Deutschland

Deutscher Beamter: Atomkraft würde wenig zur Lösung des Gasproblems beitragen

BERLIN (AP) – Deutschlands Vizekanzler verteidigte am Dienstag die Zusage der Regierung, die Nutzung der Kernenergie Ende dieses Jahres zu beenden, und argumentierte, dass es komplex sei, die wenigen verbleibenden Reaktoren am Laufen zu halten, und wenig dazu beitragen würde, die durch eine mögliche Kernenergie verursachten Probleme anzugehen Erdgasmangel.

Deutschlands wichtigste Oppositionspartei hat wiederholt gefordert, dass die letzten drei Kernreaktoren des Landes nach Ende Dezember am Netz bleiben, da befürchtet wird, dass Russland die Erdgaslieferungen vollständig einstellen könnte. In den Reihen der wirtschaftsfreundlichen Freien Demokraten, der kleinsten Partei in der Regierungskoalition von Bundeskanzler Olaf Scholz, gibt es einige Sympathien für diese Position.

Regierungsbeamte argumentieren jedoch, dass Erdgas weniger ein Faktor bei der Stromerzeugung als vielmehr beim Betreiben industrieller Prozesse und beim Bereitstellen von Wärme ist.

„Atomkraft hilft uns da überhaupt nicht“, sagte Vizekanzler Robert Habeck, der auch Wirtschafts- und Klimaminister und zuständig für Energie ist, auf einer Pressekonferenz in Wien. „Wir haben ein Heizungsproblem oder ein Industrieproblem, aber kein Stromproblem – zumindest nicht landesweit.“

Deutschland hat im Dezember drei Kernreaktoren abgeschaltet, und die verbleibenden drei sollen Ende dieses Jahres die Produktion einstellen, als Teil eines langfristigen Plans, konventionelle Kraftwerke zugunsten erneuerbarer Energien auslaufen zu lassen.

Im ersten Quartal dieses Jahres entfielen 6 % der deutschen Stromerzeugung auf Kernenergie und 13 % auf Erdgas, beides deutlich weniger als im Vorjahr. Deutschland bezieht etwa 35 % seines Gases aus Russland.

Habeck sagte, dass die gesetzliche Zertifizierung für die verbleibenden Reaktoren Ende des Jahres ausläuft und sie danach als faktisch neue Kernkraftwerke behandelt werden müssten, komplett mit Sicherheitsüberlegungen und dem wahrscheinlichen „sehr geringen Vorteil“ in Bezug auf die Einsparung von Gas. t überwiegen die Komplikationen.

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Auch Brennstoff für die Reaktoren müsste beschafft werden, und Scholz sagte, dass die Brennstäbe in der Regel aus Russland importiert würden.

Oppositionspolitiker argumentieren, Habecks Umweltschützer Grüne, die sich seit langem stark für den Atomausstieg einsetzen, seien aus ideologischen Gründen dagegen, die Reaktoren am Netz zu halten.

Quelle: APNews

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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