Deutsche Freiwasserschwimmer dominieren bei WM
Die deutschen Freiwasserschwimmer setzen ihren Erfolgskurs bei der Schwimm-Weltmeisterschaft fort. Bereits im dritten und vierten Rennen holten sie jeweils Gold. Florian Wellbrock, der Olympiasieger, hat noch Großes vor.
Die deutsche Nationalhymne erklingt immer öfter bei den Schwimm-Weltmeisterschaften im Freiwasser. Leonie Beck und Florian Wellbrock gewannen auch ihre Rennen über fünf Kilometer und sicherten sich somit ihren dritten Titel. Nachdem sie zuvor bereits über die doppelte Distanz Gold geholt hatten, ist es nun das vierte Gold für Deutschland in diesen beiden Disziplinen – ein bisher nie dagewesener Erfolg.
„Läuft“, erklärte Wellbrock nach seinem erneuten Titelgewinn gelassen und freut sich über die Unterstützung der Athleten und den Teamspirit. „Der Staff ist immer da und bereit und gibt Feuer. Das ist der Schlüssel dieses Jahr für den enormen Erfolg.“
In der Interviewzone gratulierten sich Wellbrock und Beck herzlich. Beck hatte bereits rund zwei Stunden vor Wellbrock gewonnen und sich mit ihrem Sieg über zehn Kilometer für die Olympischen Spiele 2024 in Paris qualifiziert. Beck konnte ihren Erfolg kaum fassen und freute sich über ihren überraschenden Sieg.
Beck hielt sich während des Rennens lange zurück, überzeugte jedoch im Schlussspurt und sicherte sich somit den ersten Platz. Sie gewann vor Sharon van Rouwendaal aus den Niederlanden und Ana Marcela Cunha aus Brasilien. Insgesamt war es für Beck ein besonderer Moment, da sie nicht erwartet hatte, noch einmal Gold zu gewinnen.
Anders als Beck setzte sich Wellbrock früh an die Spitze und schwamm das Rennen von vorne. Die hohen Außen- und Wassertemperaturen von über 30 Grad konnten ihn nicht aus dem Konzept bringen. Insgesamt holte er bereits das sechste WM-Gold seiner Karriere.
Die deutschen Erfolge beim Freiwasserschwimmen beeindrucken auch Bernd Berkhahn, den Bundestrainer für Langstrecken. Er betonte, dass er nicht erwartet hätte, so überlegen zu sein und dass die Leistungsdichte international hoch ist. Mit einem Sieg in der Staffel könnte Deutschland als erste Nation bei einer WM alle Freiwassertitel gewinnen.
Wellbrock ließ offen, ob er auch in der Staffel starten wird. Trotzdem hat er noch viel vor und könnte daher auf Regeneration setzen. Ein Team-Meeting am Abend wird die genaue Aufstellung klären.
Außerdem haben die Schwestern Christina und Elena Wassen das Turmspringen-Finale erreicht. Sie belegten im Halbfinale den elften und zwölften Platz und werden somit am Mittwoch um den Titel kämpfen. Bereits im Synchronwettbewerb erreichten sie den sechsten Platz.