Stuttgart

Der unsichtbare Missbrauch in der Musikhochschule: Studentin packt aus

Auswirkungen von Machtmissbrauch an Musikhochschulen: Ein gesellschaftliches Umdenken erforderlich

Die Musikhochschule Stuttgart steht im Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit, nachdem eine Studentin in ihrer Abschlussarbeit sexuellen Missbrauch und Machtmissbrauch anprangerte. Laetitia Feige, eine 25-jährige Studentin aus Herrenberg, hat mutig ihre eigenen Erfahrungen und die anderer Studierender in den jüngeren Semestern offenbart. Während ihr Vortrag auf großes Interesse stieß, verdeutlichte er auch das Ausmaß der Problematik, die nicht nur an dieser Hochschule, sondern deutschlandweit vorhanden ist.

Ambitionierte Abschlussarbeit zur Aufdeckung von Missbrauchsfällen

Laetitia Feige hat in ihrer künstlerischen Abschlussarbeit nicht nur musikalische Werke präsentiert, sondern auch die Stimmen von 177 Studierenden erhoben, die Machtmissbrauch und sexuelle Belästigung erlebt haben. Diese schockierenden Berichte offenbarten verbale Angriffe, sexuelle Übergriffe und unangemessene Kommentare, die das Lernumfeld an der Musikhochschule belasten.

Die Notwendigkeit eines offenen Dialogs und konkreter Maßnahmen

Die Diskussion über Machtmissbrauch an Musikhochschulen ist kein Einzelfall. Eine bundesweite Umfrage unter Studierenden zeigt ähnliche Missstände. Die Zahlen verdeutlichen, dass die Strukturen an Musikhochschulen das Auftreten von Missbrauch begünstigen. Es wird gefordert, klare Grenzen zu setzen und ein Umfeld zu schaffen, in dem Studierende sich sicher fühlen und ihre Stimme erheben können.

Empathie und Unterstützung für Betroffene

Professor Matthias Hermann, der die Arbeit von Laetitia Feige betreut hat, bemängelt, dass bisherige Angebote der Hochschule nur wenig Zuspruch finden. Es ist an der Zeit, nicht nur auf die Probleme hinzuweisen, sondern konkrete Maßnahmen zu ergreifen, um ein Bewusstsein für Machtmissbrauch zu schaffen und den Betroffenen eine sichere Anlaufstelle zu bieten.

Ein Zeichen gegen Missbrauch und für Veränderung

Laetitia Feige erntet nach ihrer mutigen Präsentation Unterstützung und Dankbarkeit. Trotz der emotionalen Belastung vor ihrem Vortrag ist sie froh, das Tabuthema Machtmissbrauch angesprochen zu haben. Ihr Vorbild könnte anderen Studierenden den Mut geben, ebenfalls ihre Stimme zu erheben und eine Veränderung in der Hochschulkultur herbeizuführen.

Siehe auch  Dem Deutschen Schwimmverband wird vorgeworfen, sexuellen Missbrauch ignoriert zu haben

NAG

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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