Zollernalbkreis

Der tragische Lebensweg des Comic-Genies Erich Ohser: Vater und Sohn im NS-Regime

Am 13. Dezember 2024 jährt sich die Veröffentlichung des berühmt-berüchtigten Comicstrips „Vater und Sohn“ von Erich Ohser, der unter dem Pseudonym e.o.plauen bekannt wurde. Dieses bahnbrechende Werk markierte den Beginn einer humorvollen und herzerwärmenden Beziehung zwischen einem rundlichen Vater und seinem kleinen Sohn, die Leser von Jung bis Alt in ihren Bann zog. Entstanden in einer düsteren politischen Zeit, als Ohser sein Talent nutzen musste, um sich den Gefahren des nationalsozialistischen Regimes zu entziehen, zeigt diese Geschichte, wie Kunst inmitten von Widrigkeiten bestehen kann. Die „Vater und Sohn“-Comicstrips sind ein zeitloser Klassiker, der mit seinem charmanten Humor und der sparsamen Sprache über Generationen hinweg die Menschen fasziniert. Laut [schwaebische.de](https://www.schwaebische.de/kultur/herzlich-in-einer-herzlosen-zeit-90-jahre-vater-und-sohn-3158420) feiert eine Jubiläumsschau in Plauen diese unverwechselbare Reihe bis Ende März und komplementiert somit die historische Bedeutung Ohsers als großen Propagandagegner.

Der Aufstieg und Fall eines Meisterzeichners

Die Popularität von „Vater und Sohn“ nahm in den 1930er Jahren gigantische Ausmaße an, als die Figur des Vaters, inspiriert von eigenen Kindheitserinnerungen Ohsers, sowohl in Print als auch als kulturelles Symbol Auftrieb erhielt. Ohser, der in der Vergangenheit politische Karikaturen gegen Hitler und Goebbels zeichnete, wandte sich unter dem Druck des NS-Regimes einem unpolitischen Stil zu, um seine Karriere zu retten. In dieser Verbindung zwischen Fiktion und autobiografischen Erlebnissen schuf Ohser eine neue Art von Comic, die die Lücke zu den amerikanischen Vorbildern füllte. Doch ihre Beliebtheit konnte nicht vor dem drohenden Ende des Künstlers schützen, der 1944, nach einer Denunziation, tragischerweise Selbstmord in seiner Gefängniszelle beging. Wie [jpc.de](https://www.jpc.de/jpcng/books/detail/-/art/erich-ohser-vater-und-sohn-die-beliebtesten-bildergeschichten/hnum/6350450) berichtet, verwandelten sich seine Zeichnungen letztlich in ein eindrückliches Zeugnis menschlicher Freude und Trauer, das noch heute nachwirkt.

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Mit „Vater und Sohn“ hinterließ Erich Ohser ein Erbe, das längst über die Grenzen eines mörderischen Regimes hinaus reicht und selbst heute noch mit fröhlichen Ampelfiguren in Plauen und zahlreichen Comic-Anpassungen gefeiert wird. Während sich Historiker weiterhin mit den komplexen Aspekten seiner Karriere beschäftigen, wird der Charme dieser unvergänglichen Figuren stets in den Herzen der Leser weiterleben.

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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