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Der Spionage beschuldigter Brite soll Russland aus Deutschland ausliefern

Ein britischer Wachmann, der der Spionage für Moskau beschuldigt wird, wird diese Woche nach Großbritannien ausgeliefert, nachdem er einen Kampf um den Verbleib in Deutschland verloren hat.

David Smith, ein ehemaliger Angestellter der britischen Botschaft in Berlin, wurde im vergangenen August festgenommen, nachdem er russischen Spionen angeblich Namen britischer Beamter angeboten hatte.

Der 57-Jährige soll am Mittwoch nach Großbritannien zurückkehren und am Donnerstagmorgen vor dem Amtsgericht von Westminster erscheinen.

Das Landgericht Brandenburg teilte The Telegraph am Montag mit, dass es einem Auslieferungsersuchen der Regierung für Herrn Smith stattgegeben habe, der sich wegen des Verdachts der Spionage für Russland in deutscher Haft befindet.

Ein Gerichtssprecher sagte, die Entscheidung sei Ende März gefallen, nachdem die britischen Behörden erstmals Ende 2021 die Auslieferung beantragt hatten.

Herr Smith wurde letzten Sommer in seinem Haus in Potsdam, 21 Meilen westlich von Berlin, festgenommen, nachdem eine gemeinsame Untersuchung deutscher und britischer Sicherheitsdienste ergab, dass er seit mindestens November 2020 Informationen an Russland verkauft hatte.

Es wird angenommen, dass er Informationen über Personen verkauft hat, die die Botschaft betreten und verlassen.

Der Telegraph geht davon aus, dass das angeblich weitergegebene Material als unterhalb der Geheimhaltungsstufe eingestuft wurde.

Der Anwalt von Herrn Smith sagte im vergangenen Dezember, dass er gegen das Auslieferungsersuchen vorgehen werde, und argumentierte, dass der ehemalige Sicherheitsbeamte das Vereinigte Königreich vor 16 Jahren verlassen habe und nun Deutschland als sein Heimatland ansehe.

Die deutsche Rechtspraxis verhängt für den Verkauf von Staatsgeheimnissen in der Regel mildere Haftstrafen als nach dem britischen Official Secrets Act.

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Bilder, die zum Zeitpunkt der Verhaftung von Herrn Smith aufgenommen wurden, zeigten, dass er in seiner Wohnung eine riesige russische Flagge sowie eine Sammlung sowjetischer Militärmützen gut sichtbar hatte.



Seine Regale waren vollgestopft mit militärgeschichtlichen Bänden, auf dem Kaminsims hing eine kleine DDR-Fahne. Auf dem Schreibtisch lag ein russisches Marineschild, ein Spielzeughund trug die grüne Mütze des russischen Grenzschutzdienstes.

Quellen des Auswärtigen Amtes betonten damals, dass alle privaten Auftragnehmer, die in britischen Botschaften arbeiten, strengen Kontrollen unterliegen.

Quelle: The Telegraph

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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