Vor 50 Jahren wurde der sogenannte Kanzlerspion Guillaume verhaftet. Am 24. April 1974 wurde die Öffentlichkeit plötzlich über das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) der DDR informiert. Diese ungewöhnliche Medienpräsenz deutete auf einen vermeintlichen Triumph für den Geheimdienst hin, der von Erich Mielke und Markus Wolf geleitet wurde. Ein Ehepaar wurde in Bonn festgenommen, das im Auftrag der DDR bis ins Bundeskanzleramt vorgedrungen war.
Die Festnahme des Ehepaars enthüllte eine beispiellose Spionageaktion, bei der es gelungen war, im innersten Kreis der Macht in der Bundesrepublik Deutschland Fuß zu fassen. Die Tatsache, dass ein Spion bis in das Bundeskanzleramt vorgedrungen war, erschütterte die politische Landschaft und rief ein großes Maß an Besorgnis hervor. Die Verhaftung von Guillaume, dem Kanzlerspion, markierte einen bedeutenden Wendepunkt in den deutsch-deutschen Beziehungen und verdeutlichte die fortlaufenden Spannungen während des Kalten Krieges.
Die Ereignisse rund um die Verhaftung von Guillaume haben bis heute Auswirkungen auf das Vertrauen zwischen den beiden deutschen Staaten und prägen das kollektive Gedächtnis. Der Fall unterstreicht die subtile und komplexe Natur der Spionageaktivitäten während dieser Zeit und wirft ein Schlaglicht auf die vielschichtigen Beziehungen zwischen Ost und West. Trotz der lange zurückliegenden Ereignisse bleibt die Geschichte des Kanzlerspions Guillaume ein faszinierendes Kapitel in der Geschichte der Geheimdienste und der deutsch-deutschen Beziehungen.