Ravensburg

Dehoga Hauptversammlung in Wangen: Starker Aufruf zur Gastronomie-Reform

Die Dehoga-Kreisstelle Ravensburg feierte kürzlich ein Sommerfest auf der Landesgartenschau in Wangen im Allgäu, wo Vorsitzender Max Haller in Anwesenheit politischer Vertreter wichtige Themen der Gastronomie ansprach, darunter die unzeitgemäßen Biergarten-Schließzeiten und die Bedeutung der Zuwanderung für die Branche.

Die Herausforderungen, mit denen die Gastronomiebranche im Landkreis Ravensburg konfrontiert ist, wurden kürzlich auf einem Sommerfest der Dehoga-Kreisstelle deutlich. Im Rahmen der Landesgartenschau in Wangen im Allgäu nutzte Max Haller, der Vorsitzende der Dehoga-Kreisstelle, die Gelegenheit, um sowohl auf die Schwierigkeiten als auch die Chancen der lokalen Gastronomie aufmerksam zu machen.

Rund 750 Betriebe unter Druck

Im Landkreis Ravensburg gibt es rund 750 Gastronomiebetriebe, von denen etwa 320 im Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) organisiert sind. Haller warnte, dass viele dieser Betriebe leise sterben würden, insbesondere die ländlichen Gasthöfe, die unter dem Druck von Ehrenamtlichen leiden, die Veranstaltungen ohne die nötigen Genehmigungen ausrichten. Dies führt dazu, dass die regulären Gastronomiebetriebe nicht mithalten können und damit das traditionelle Gastgewerbe gefährdet ist.

Die Rolle der Politik

Zu diesem Sommerfest waren zahlreiche Politprominente eingeladen, darunter der Ravensburger Landrat Harald Sievers sowie Vertreter der Bundestags und Landtags. Vor diesen Gästen äußerte Haller deutliche Kritik an der bestehenden politischen Situation, die in seinen Augen nicht den Herausforderungen der Gastronomie gerecht wird. Beispielsweise forderte er eine Überprüfung der derzeitigen Schließzeiten für Biergärten, die in Deutschland sehr früh beendet werden, im Vergleich zu anderen europäischen Ländern.

Wirtschaftliche Belastungen und Fachkräftemangel

Ein weiteres Thema, das Haller ansprach, war die Mehrwertsteuer. Er bezeichnete die derzeitige Regelung als nicht tragbar, und seine Äußerungen verdeutlichten, dass die Gastronomie in Zeiten steigender Preise immer stärker unter Druck gerät. Zudem betonte er den dringenden Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften in der Branche, wobei er darauf hinwies, dass viele Gastronomen bereit sind, Migranten einzustellen, wenn der bürokratische Aufwand verringert wird.

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Ein neuer Geschäftsführer für die Dehoga

Die Versammlung war auch eine Gelegenheit, um den neuen Geschäftsführer der Dehoga-Regionalgeschäftsstelle Ravensburg vorzustellen: Andreas Bader, der seit dem 1. Juli im Amt ist. Der Jurist bringt frischen Wind in die Organisation und sieht der neuen Herausforderung mit Interesse entgegen.

Ehrungen für langjährige Mitglieder

Im Rahmen der Veranstaltung wurden auch Ehrungen für langjährige Mitglieder vorgenommen, die sich durch bemerkenswerte Leistungen in der Gastronomie ausgezeichnet haben. So wurden unter anderem Franz Spehn und Alfons Locher für 50 Jahre Zugehörigkeit zur Dehoga geehrt.

Das Sommerfest der Dehoga-Kreisstelle in Wangen stellte einen wichtigen Schritt dar, um die Herausforderungen der Gastronomie im Landkreis Ravensburg ins öffentliche Bewusstsein zu rücken und gleichzeitig die Bedeutung dieser Branche für die lokale Wirtschaft hervorzuheben.

NAG

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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