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„Daumen hoch“-Emoji steht für Vertragsvereinbarung, Richterregeln

Ein „Daumen hoch“-Emoji sei genauso rechtsgültig wie eine Unterschrift, sagte ein kanadischer Richter.

Die heikle Frage, was eine Einwilligung ausmacht, wurde vor dem Court of King’s Bench in der Provinz Saskatchewan verhandelt.

Im Mittelpunkt stand ein Streit zwischen Chris Achter, einem Landwirt, und Kent Mickleborough, einem Getreidekäufer.

Herr Mickleborough hatte einen Aufruf an jeden geschickt, der bereit war, ihm 86 Tonnen Flachs für 17 kanadische Dollar (10 £) pro Scheffel zu verkaufen.

Herr Achter nahm den Anruf entgegen, woraufhin Herr Mickleborough per SMS ein Bild des Vertrags schickte, der die Lieferung des Flachses im November vorsah.

Die Nachricht lautete auch „Bitte bestätigen Sie den Flachsvertrag“.

Herr Achter antwortete mit einem Daumen-hoch-Emoji, und hier ging es schief.

Der Preis für Flachs war gestiegen und Herr Achter lieferte die Ernte nicht.

Für ihn bedeutete das Emoji lediglich, dass er den Vertrag erhalten hatte.

Aber für Mickleborough bedeutete das Emoji, dass er den Deal akzeptierte.

In seinem 18-seitigen Urteil – großzügig gespickt mit „Daumen hoch“-Emojis – setzte sich der ehrenwerte Richter Timothy Keene mit der Komplexität des Vertragsrechts und der modernen Mobilkommunikation auseinander.

Der Richter kam zu dem Schluss, dass das Emoji, das von Herrn Achters Mobiltelefon gesendet wurde, tatsächlich eine Unterschrift im Sinne eines Vertrags darstellte.

Es handele sich, fügte der Richter hinzu, um ein „nicht-traditionelles Mittel“ zur Vertragsunterzeichnung, das aber dennoch gültig sei.

Herr Achter wurde zur Zahlung von 82.000 US-Dollar wegen Nichterfüllung des Vertrags verurteilt.

Quelle: The Telegraph

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Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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