Im Umgang mit freizugänglichen KI-Lösungen besteht ein erhebliches Datenschutzrisiko für deutsche Unternehmen. Das zeigt eine Umfrage, die von Shamundi Consulting in Zusammenarbeit mit der International School of Management (ISM) und vier deutschen Technologieunternehmen durchgeführt wurde. Insgesamt wurden 750 Führungskräfte in deutschen Unternehmen zu ihrer KI-Nutzung befragt.
Obwohl das Thema Datenschutz in Europa eine hohe Bedeutung hat, besteht in deutschen Unternehmen ein erhebliches Risiko im Umgang mit freizugänglicher KI. Dies ist das Fazit der Studie. Zudem gab es in der Wahrnehmung der Befragten eine mangelnde Aufklärung der Mitarbeiter zu diesem Thema.
Eine der Fragen an die Führungskräfte lautete, ob es in ihrem Unternehmen spezifische Vorgaben bzw. Restriktionen im Umgang mit internen oder kundenspezifischen Daten und der Verwendung offener KI-Systeme gibt. Fast zwei Drittel der Befragten (62%) gaben an, dass es solche Vorgaben nicht gibt. Nur 24% verfügten über klare Vorgaben. Weitere 13% konnten keine Angaben machen oder waren sich nicht sicher.
Mehr als die Hälfte der Befragten (58%) nutzen freizugängliche KI-Lösungen für berufliche Zwecke. Die häufigsten Anwendungen sind das Korrekturlesen bzw. Lektorieren von Texten (68%) und die Ideen- oder Informationsgewinnung (54%). Zudem nutzen mehr als ein Viertel der Befragten (26%) diese Systeme für die Aufbereitung von Daten. Dies stellt eine Herausforderung für den Datenschutz dar.
Besorgniserregend ist, dass 8% der Teilnehmer angaben, täglich interne Unternehmensdaten oder Kundendaten an freizugängliche KI-Lösungen weiterzugeben. Weitere 21% taten dies mehrmals wöchentlich und 29% mindestens einmal im Monat. Nur 24% der Befragten gaben an, dass es klare Vorgaben im Umgang mit Daten bei der Verwendung von freizugänglichen KI-Lösungen gab. Zudem fühlten sich 23% der Teilnehmer nicht ausreichend informiert über den Datenschutz im Umgang mit freizugänglichen KI-Lösungen.
Jedoch gibt es auch eine Sensibilität für das Thema Datenschutz bei den Führungskräften. 34% gaben an, dass sie schon einmal sensible Daten und Informationen bewusst nicht an freizugängliche KI-Systeme weitergegeben haben, aufgrund von Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes.
Diese Studie zeigt, dass sowohl interne Vorgaben als auch die DSGVO nicht ausreichen, um sicherzustellen, dass sensible Unternehmens- und Kundendaten nicht an freizugängliche KI-Lösungen weitergegeben werden. Es bedarf klarer Richtlinien und regelmäßiger Überprüfungen, um sicherzustellen, dass Unternehmen die notwendigen Maßnahmen ergreifen, um den Datenschutzbestimmungen gerecht zu werden.
Insgesamt verdeutlichen die Ergebnisse der Umfrage die Notwendigkeit verstärkter Anstrengungen seitens der Unternehmen und der Gesetzgeber, um den Datenschutz im Umgang mit freizugänglichen KI-Lösungen zu gewährleisten.
Informationen zur Studie können bei kishor.sridhar@dozent.ism.de angefordert werden.
Hintergrund:
Die International School of Management (ISM) ist eine staatlich anerkannte, private Hochschule in gemeinnütziger Trägerschaft und zählt zu den führenden privaten Hochschulen in Deutschland. Sie ist die einzige private Wirtschaftshochschule in Deutschland mit einer AACSB-Akkreditierung. An Standorten in Dortmund, Frankfurt/Main, München, Hamburg, Köln, Stuttgart und Berlin werden Führungsnachwuchs für international orientierte Wirtschaftsunternehmen ausgebildet. Die Hochschule bietet Vollzeit-Programme, berufsbegleitende und duale Studiengänge sowie ein digitales Fernstudium an. Die ISM ist regelmäßig in Hochschulrankings mit hoher Lehrqualität, Internationalität und Praxisbezug auf den vorderen Plätzen vertreten. Sie pflegt ein internationales Netzwerk mit rund 190 Partnerhochschulen.
Quelle: International School of Management (ISM) / ots