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CSD in Mainz: Mehr Toleranz für queere Menschen

Titel: Mainz: Bunter Christopher Street Day fordert mehr Toleranz

Am Christopher Street Day (CSD) in Mainz versammelt sich die queere Community, um für mehr Toleranz und gegen Queerfeindlichkeit zu demonstrieren. Unter dem Motto „Queerfeindlichkeit tötet“ wollen sie auf die zunehmende Gewalt und Angriffe gegen queere Menschen aufmerksam machen. Der CSD findet am heutigen Tag statt und es werden rund 5.000 Teilnehmer erwartet.

Die Organisatoren des CSDs in Mainz haben bewusst ein drastisch formuliertes Motto gewählt, um auf die steigende Gewalt gegen queere Menschen aufmerksam zu machen. Philipp Gresch, Mitglied des Veranstalter-Teams, betont, dass auch in Mainz bereits mehrere Angriffe registriert wurden. Als Beispiel nennt er den Fall eines 17-Jährigen, der letzten Sommer in einem Bus homophob beleidigt und bedroht wurde. Dieser Anstieg der Gewalttaten zeigt die Dringlichkeit einer stärkeren Toleranz und Akzeptanz.

Trotz des ernsten Hintergrunds soll der CSD in Mainz eine fröhliche und bunte Feier sein. Die Veranstaltung beginnt um 14 Uhr am Fischtorplatz und zieht dann in einem Demonstrationszug durch die Innenstadt. Eine Zwischenkundgebung ist am Ernst-Ludwig-Platz geplant, wo an einer Gedenkstele der Opfer des Nationalsozialismus und der Nachkriegszeit gedacht wird. Ziel des Demonstrationszugs ist die Malakoff-Terrasse am Rheinufer.

Auf der Malakoff-Terrasse wird eine Bühne aufgebaut, auf der ein abwechslungsreiches Programm geboten wird. Neben Live-Musik und Drag-Shows werden auch politische Diskussionen zu Themen wie Gewalt gegen queere Menschen und queere Familien stattfinden. Die Bühnenshow wird von Gracia Gracioso moderiert und von SWR-Nachrichtensprecher Janboris Rätz unterstützt. Im Anschluss wird in KUZ und Kulturei weitergefeiert.

Neben der Bühne gibt es Informationsstände von LGBTQ+ Vereinen und Organisationen wie dem Mainzer Mädchenhaus, verschiedenen Parteien und der Mainzer Aidshilfe. Philipp Gresch betont die Wichtigkeit von Information, da Angriffe auf queere Menschen oft durch rechte Ideologien begünstigt werden. Daher hat der CSD dieses Jahr ein rosa Dreieck im Logo, um auf die Verfolgung homosexueller Menschen während des Nationalsozialismus hinzuweisen.

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Der CSD, auch als Gay Pride oder Pride Parade bekannt, ist ein Fest-, Gedenk- und Demonstrationstag, an dem die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender-Personen und Intersexuellen im Fokus stehen. Der CSD erinnert an den ersten Aufstand von Homosexuellen gegen Polizeiwillkür in der Christopher Street in New York im Jahr 1969.

Der Mainzer Verein Schwuguntia, der den CSD mitorganisiert, stellt verschiedene Forderungen an die Bundes- und Kommunalpolitik. Dazu gehören unter anderem der Schutz von LGBTQ+-Flüchtlingen, konsequente Ermittlungen bei queerfeindlichen Straftaten und eine Betreuung queerer Jugendlicher durch den schulpsychologischen Dienst.

Neben Mainz finden auch in anderen Städten in Rheinland-Pfalz CSD-Aktionen statt, wie in Trier, Koblenz und Wiesbaden. Diese Veranstaltungen dienen als Plattform, um für mehr Akzeptanz und Gleichberechtigung einzustehen und ein Zeichen gegen Diskriminierung und Ausgrenzung zu setzen.

Letzte Aktualisierung: 29.07.2023, 10:16 Uhr

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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