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Die Cum-Ex-Chefermittlerin Anne Brorhilker hat überraschend ihre Kündigung eingereicht und damit auch Kritik an der Aufarbeitung des Steuerskandals geäußert. Brorhilker spielte eine entscheidende Rolle bei der Verfolgung von Cum-Ex-Steuerbetrügern und war maßgeblich an rund 120 Ermittlungsverfahren beteiligt, in denen gegen 1700 Beschuldigte ermittelt wurde. Der Cum-Ex-Betrug, der von 2006 bis 2011 seinen Höhepunkt hatte, führte zu einer Schätzung von zweistelligen Milliardenbeträgen an hinterzogenen Steuern für den deutschen Staat.
Trotz der gravierenden Auswirkungen des Cum-Ex-Skandals und der intensiven Ermittlungen haben Brorhilker und andere Experten betont, dass die Politik noch immer nicht angemessen auf diese Art von Finanzkriminalität reagiert hat. Die anhaltende Schwäche bei der Verfolgung von Steuerdiebstählen wird kritisiert, insbesondere da weiterhin Cum-Ex-Nachfolgemodelle existieren und die mangelnde Kontrolle auf dem Banken- und Aktienmarkt fortbesteht.
Die Steuerpraktiken bei Cum-Ex-Deals beinhalteten den schnellen Handel von Aktien mit und ohne Dividendenansprüche, wodurch der Fiskus unwissentlich Steuern erstattete, die nie gezahlt wurden. Erst 2012 wurde durch eine Gesetzesänderung diesem betrügerischen Treiben ein Ende gesetzt. Trotz dieser Maßnahmen wird von Brorhilker und anderen Beteiligten weiterhin eine konsequentere und umfassendere Bekämpfung von Finanzkriminalität gefordert, um zukünftige Skandale zu verhindern.