Nach dem Kahlschlag für mehr Artenvielfalt auf dem Grünstreifen der Maria-Montessori-Allee erklärt das Amt für Stadtgrün, wie man eine offizielle Grünpatenschaft übernehmen kann und was dabei zu beachten ist. Denn bei einer offiziellen Grünpatenschaft kennt die Verwaltung ihre Ansprechpartner und kann diese informieren, bevor – wie in Neu-Vilich – die Bagger kommen. Grundsätzlich freut sich das Amt für Umwelt und Stadtgrün über jede ehrenamtliche Unterstützung zur Verschönerung und Pflege einer öffentlichen Grünfläche oder eines Beetes. Dank dieses Engagements können sich die Mitarbeitenden in den Gärtnerstützpunkten der Stadt Bonn nämlich intensiver um andere Flächen kümmern.
Auf welche Art und in welchem Umfang die Bürger tätig werden, hängt dem Amt zufolge von der jeweiligen Grünfläche und dem persönlichen Einsatz ab. So kann man selbst tätig werden oder eine Firma mit der Pflege oder der Gestaltung beauftragen. Vor einer Neugestaltung oder größeren Umgestaltung ist eine Abstimmung mit dem Amt für Umwelt und Stadtgrün zwingend erforderlich. Interessierte können sich per E-Mail an gruenpaten@bonn.de bewerben. Die Grünpaten können vorhandene Pflanzungen mit Stauden, Gräsern, Blumenzwiebeln, Rosen oder niedrigen Laubsträuchern ergänzen. Jahreszeitliche Bepflanzungen mit Frühjahrs-, Sommer- und Herbstblühern sind ebenfalls möglich. Wünschenswert sind Pflanzen, die Bienen oder anderen Insekten Nahrung bieten.
Bäume benötigen in den ersten circa acht Jahren nach dem Pflanzen in Trockenzeiten und bei Hitze je nach Alter des Baumes etwa alle sechs Tage 100 bis 150 Liter sauberes, klares Wasser. Bodendecker, Stauden, Gräser und Sträucher benötigen circa 10 bis 20 Liter pro Quadratmeter. Nach der Standzeit ist eine Wässerung nicht mehr zielführend, da die Feinwurzeln, die für die Wasseraufnahme zuständig sind, mit einer Wässerung nicht mehr erreicht werden. Wildkrautaufwuchs, Baumsämlinge und verblühte oder abgestorbene Pflanzenteile sollten von Hand entfernt werden. Staudenrückschnitte im Herbst oder im Frühjahr vor dem Austrieb, Rasenmähen und das Entfernen von Laub sowie von Unrat oder Abfällen gehören ebenfalls zu den Aufgaben der Grünpaten. Beschädigungen, Schädlinge oder Krankheiten aller Art sollten vom Amt für Umwelt und Stadtgrün informiert werden, ebenso wie das Parken von Autos oder das Abladen von Baumaterial in der Grünfläche.
Weitere Hinweise zur Verkehrssicherheit und zur Bepflanzung der Patenschaftsbeete stehen auf der Internetseite der Stadt Bonn unter www.bonn.de (Suchbegriff: Grünpatenschaften).