Der Markt für biologische Pflanzenschutzmittel in Europa ist in den letzten Jahren stark gewachsen, wie der Dachverband der Bio-Pflanzenschutzmittelhersteller (IBMA) mitteilt. Erstmals hat der Markt ein Volumen von mehr als 1,6 Milliarden Euro erreicht, was knapp 10 % Marktanteil entspricht. Die Zulassungsverfahren für biochemische und biologische Wirkstoffe in Europa sind zwar langwierig und können bis zu zehn Jahre dauern, dennoch hat sich die Zahl der zugelassenen Produkte seit 2016 verdoppelt. Insgesamt befinden sich mehr als 100 Wirkstoffe in der Zulassungs-Pipeline. Sobald diese auf dem Markt sind, können sie auf über 28 Millionen Hektar, davon 23 Millionen Hektar Ackerland, eingesetzt werden. Dies trägt nicht nur zum Klima- und Umweltschutz bei, sondern unterstützt auch die langfristige Ernährungssicherheit in Europa. Im Vergleich zum konventionellen Pflanzenschutz verzeichnet der Markt für biologischen Pflanzenschutz eine jährliche Wachstumsrate von fast 10 %, während das Wachstum im konventionellen Bereich bei etwa 4 % liegt.
Alle vier Kategorien von Bio-Pflanzenschutzmitteln (Nützlinge, Mikroorganismen, Naturstoffe, Pheromone) verzeichnen ein starkes Wachstum. Die Zulassung neuer Produkte wird jedoch durch die komplexe EU-Regulierung gehemmt. Während der Markt für Nützlinge seit 2016 kontinuierlich wächst, wird das Wachstum bei den anderen Kategorien des biologischen Pflanzenschutzes durch die Regulationsvorschriften gebremst. Der Umsatz für Nützlinge ist seit 2019 um 65 % gestiegen, während er in den anderen Kategorien nur zwischen 11 und 20 % liegt. Daher besteht ein dringender Bedarf für eine EU-weite, rechtsverbindliche Definition von Bio-Pflanzenschutz und ein beschleunigtes Zulassungsverfahren. Der Herstellerverband für biologischen Pflanzenschutz IBMA Deutschland/Österreich setzt sich dafür ein, dies auf die Tagesordnung des Arbeitsprogramms der Europäischen Kommission zu setzen.
Im Vergleich zu den USA und Brasilien, wo Zulassungsverfahren nur zwei bis drei Jahre dauern, haben europäische Landwirte einen Wettbewerbsnachteil, da sie bis zu zehn Jahre auf neue Pflanzenschutzmittel warten müssen. Dies macht Europa unattraktiv für Agrarbetriebe.
In der nachfolgenden Tabelle sind einige relevante Informationen zu den aktuellen Entwicklungen im Markt für biologischen Pflanzenschutz aufgeführt:
Entwicklung | Wachstumsrate |
---|---|
Markt für biologische Pflanzenschutzmittel | ca. 10 % |
Konventioneller Pflanzenschutz | ca. 4 % |
Umsatzwachstum bei Nützlinge | 65 % seit 2019 |
Umsatzwachstum bei anderen Kategorien | 11-20 % seit 2019 |
Die Zahlen unterstreichen die Notwendigkeit einer schnelleren Zulassung und einer eindeutigen Definition von Bio-Pflanzenschutz auf EU-Ebene. Dies würde nicht nur das Wachstum des Marktes weiter fördern, sondern auch den europäischen Landwirten wettbewerbsfähigere Bedingungen ermöglichen.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Herstellerverbands für biologischen Pflanzenschutz IBMA Deutschland/Österreich unter www.ibma-da.org.
Quelle: IBMA, Dachverband der biologischen Pflanzenschutzmittelhersteller A/D / ots