Verbesserung der Bildungschancen für Drittklässler in Baden-Württemberg
Stuttgart (dpa/lsw) – Die aktuellen Ergebnisse der bundesweiten Vergleichsarbeiten (Vera) haben gezeigt, dass viele Drittklässlerinnen und Drittklässler in Baden-Württemberg noch Schwierigkeiten beim Lesen, Rechnen und Zuhören haben. 24 Prozent der rund 80.000 Teilnehmenden erreichten die Mindeststandards in Lesen nicht, 28 Prozent in Zuhören und sogar 29 Prozent in Rechnen.
Frühförderung als Schlüssel zum Erfolg
Die Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) betont die Bedeutung von Frühförderung, um diesen Defiziten entgegenzuwirken. Ihre Strategie setzt darauf, dass Bildungsreformen konsequent umgesetzt werden und langfristig wirken. Insbesondere Kinder, die zu Hause überwiegend nicht Deutsch sprechen, haben Schwierigkeiten, die Mindeststandards zu erreichen.
Deshalb wird seit diesem Schuljahr eine verbindliche Leseförderung an Grundschulen eingeführt, bei der Schülerinnen und Schüler zweimal pro Woche im Unterricht laut vorlesen sollen. Zudem wurde ein Programm zur Sprachförderung in Kitas und Grundschulen beschlossen, um Kinder mit Sprachproblemen frühzeitig zu unterstützen. Dies beinhaltet eine verpflichtende Sprachförderung von vier Stunden pro Woche für Kinder, bei denen ein Förderbedarf festgestellt wurde, sowie Maßnahmen wie Juniorklassen für Kinder, die noch nicht ausreichend Deutsch sprechen.
Die Landesregierung plant, jährlich 100 Millionen Euro für diese Bildungsinitiativen bereitzustellen. Ziel ist es, die Bildungschancen für alle Kinder in Baden-Württemberg zu verbessern und sicherzustellen, dass sie die notwendigen Fähigkeiten erwerben, um erfolgreich in die Zukunft zu starten.
– NAG