Der BayWa-Konzern, Deutschlands größter Agrarhändler, steht vor einer tiefgreifenden Sanierung, um die milliardenschweren Schulden des Unternehmens zu bewältigen. Ein Sanierungsplan wurde in Zusammenarbeit mit Gläubigerbanken und Hauptaktionären bis zum Jahr 2027 vereinbart. Der Abschluss der Sanierungsvereinbarung soll bis spätestens Ende April 2025 rechtsverbindlich erfolgen, wie ZVW berichtete.
Zur Finanzierung der Sanierungsmaßnahmen plant BayWa eine Barkapitalerhöhung in Höhe von 150 Millionen Euro, die ein Bezugsrecht für bestehende Aktionäre vorsieht. Einzelheiten dazu werden im ersten Quartal des kommenden Jahres veröffentlicht. Darüber hinaus hat die Unternehmensführung den Verkauf eines 48-prozentigen Anteils an Raiffeisen Ware Austria (RWA) sowie eines weiteren Aktienpakets für 176 Millionen Euro bis Ende März 2025 in Aussicht gestellt. Ein Verkaufsvertrag wurde bereits unterschrieben, jedoch steht die kartellrechtliche Genehmigung noch aus.
Gesundschrumpfung zur Sanierung
Die Sanierung des Unternehmens könnte durch eine „Gesundschrumpfung“ erfolgen, was durch ein Gutachten belegt wird. Laut BR hat die Sanierungsgutachter bestätigt, dass das Unternehmen trotz seiner hohen Verschuldung sanierungsfähig ist. Alle vier Geschäftsbereiche – Agrar, Baustoffe, Energie und Technik – sollen erhalten bleiben, jedoch sind organisatorische Verschlankungen und operative Einsparmaßnahmen geplant, die zu einem Stellenabbau führen könnten.
Das Unternehmen beschäftigt rund 25.000 Mitarbeiter und ist international tätig. Teile des Unternehmens, insbesondere im Ausland, sollen verkauft werden; dazu gehören beispielsweise der neuseeländische Obsthändler T&G Global und der niederländische Soja- und Getreidehändler Cefetra. Zudem entwickelt die Tochtergesellschaft BayWa r.e. Wind- und Solarprojekte, hauptsächlich im Ausland.
Um die Umsetzung der Sanierungspläne zu ermöglichen, sind Gespräche zwischen Vorstand Michael Baur und den Gläubigern über