Ab dem nächsten Sommer wird der Wagenhauser Weiher, bekannt für seine Badestelle in der Sießener Säge, für anhaltende Sanierungsarbeiten geschlossen. Dies stellt eine Veränderung für die Anwohner und Besucher dar, die einen wichtigen Erholungsort in der Region verlieren. Die Stadt Bad Saulgau hat bereits auf die bevorstehenden Maßnahmen hingewiesen, die mit einem hohen ökologischen und sicherheitstechnischen Anliegen verbunden sind.
Langfristige Planung und notwendige Genehmigungen
Die Stadt Bad Saulgau wartet zurzeit auf eine artenschutzrechtliche Genehmigung, die den genauen Beginn des Ablassens des Sees bestimmt. Geplant ist, den Wasserstand bis spätestens Mitte und Ende August gesenkt zu haben. Bürgermeister Raphael Osmakowski-Miller erörterte die Situation bereits in einer Sitzung des Ortschaftsrats in Fulgenstadt und betonte die Wichtigkeit dieser Maßnahmen für die Sicherheit der Anlieger.
Sanierungspläne und ökologische Aspekte
Die Sanierungsarbeiten am Damm sind unerlässlich, da dieser als nicht standsicher eingestuft wird. Im Herbst wird ein Fachingenieurbüro eine detaillierte Untersuchung der Schäden durchführen und einen Plan inklusive Kostenberechnung für die Sanierung erarbeiten. Die Stadt ist optimistisch, dass durch Zuschüsse vom Land Baden-Württemberg die notwendigen Mittel bereitgestellt werden, um die Arbeiten zügig voranzutreiben.
Auswirkungen auf die Gemeinschaft
Mehr als 100.000 Kubikmeter Wasser werden abgelassen, was ein langfristiger Verlust für die Bewohner bedeutet, die den Badesee als Freizeitort nutzen. Badegäste können in diesem Sommer voraussichtlich noch ein bis zwei Wochen an der Sießener Säge schwimmen, bevor der Betrieb eingestellt werden muss. Prognosen zeigen, dass die Badestelle eventuell erst im Sommer 2027 wieder geöffnet werden kann.
Der Umwelt zuliebe: Ein positiver Nebeneffekt
Ein weniger offensichtlicher Vorteil des absehbaren Leerstands ist die natürliche Zersetzung des Schlamms am Seegrund. Dies könnte langfristig zu einem verbesserten ökologischen Zustand des Gewässers führen. Ein gesunder See könnte nicht nur das Baden angenehmer machen, sondern auch die Lebensbedingungen für Fische, Amphibien und Wasserpflanzen verbessern.
Konsequenzen für die Infrastruktur
Die Art und Weise, wie das Wasser abgelassen wird, lässt sich nicht willkürlich gestalten. Mit einer gezielten Senkung des Wasserspiegels von nur fünf Zentimetern pro Tag wird sichergestellt, dass der Schlamm nicht abrupt weggespült wird. Andernfalls könnte der angrenzende Mühlkanal in kurzer Zeit verschlammen, was zusätzliche technische Probleme nach sich ziehen würde.
Mit Blick auf die Zukunft ermutigt diese Situation alle Beteiligten, sich mit den ökologischen Belangen des Gewässers auseinanderzusetzen. Der temporäre Verlust der Badestelle könnte durch nachhaltige Verbesserungen letztlich dem Gemeinschaftsgefühl dienen und die Attraktivität der Region erhöhen.
– NAG