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Asiatische Tigermücke im Anstieg: Kämpfer am Oberrhein unter Dauerfeuer!

Experten warnen: Die asiatische Tigermücke breitet sich durch außergewöhnlich nasse und warme Bedingungen am Oberrhein dramatisch aus – die Bekämpfung läuft auf Hochtouren, während der Sommer 2024 zum Insekten-Albtraum wird!

Die Temperaturen haben in den letzten Monaten für viel Aufregung gesorgt, insbesondere durch das ungebremste Wachstum der Asiatischen Tigermücke. In dieser Zeit spürte die Bevölkerung am Oberrhein die Auswirkungen dieser aggressiven Insektenform stark.

Die Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (KABS) hat in den letzten Wochen alles daran gesetzt, die Stechmückenpopulation unter Kontrolle zu bringen. Laut Dirk Reichle, dem wissenschaftlichen Direktor der KABS, wurden Programme zur Bekämpfung intensiv durchgeführt. «Wir sind mehr als beschäftigt, angefangen von Beratungen und Monitoring bis zur Bekämpfung», erklärte Reichle. Dies zeigt die Dringlichkeit der Situation, die in diesem Jahr durch ein ungewöhnliches Klima begünstigt wurde.

Klimatische Ausnahmesituation

Das Jahr 2024 und der vorhergehende Winter stellten sich als außergewöhnlich heraus, besonders in Bezug auf die Stechmückenentwicklung. Reichle berichtete, dass der Winter einer der nassesten seit Beginn der Klimaaufzeichnung im Jahr 1881 war. Der Mai erwies sich darüber hinaus als der drittnasseste seit den Aufzeichnungen. Hinzu kamen die extrem warmen Monate Februar und März, die einen Einfluss auf die Brutstätten der Stechmücken hatten. Diese Wetterextreme führten zu einer vermehrten Ansammlung von Stechmücken und boten idealen Bedingungen für deren Fortpflanzung.

„Unsere Mitarbeiter waren ab Mitte Mai bis in den Juli hinein in den Rheinauen im Dauereinsatz“, so Reichle weiter. In diesen Regionen war es oft nicht möglich, die großen Flächen der Rheinschnaken zu lokalisieren. Das stellte die Bekämpfung vor ökologischen und ökonomischen Herausforderungen. Trotzdem wurden alle kontrollierbaren Brutareale zwischen Weisweil im Süden und Bingen im Norden bearbeitet.

Reichle betrachtete die Bekämpfung als teils erfolgreich. Im Vergleich zu unbehandelten Gebieten, die Anflugraten von über 300 Stechmücken pro zwei Minuten verzeichneten, konnte in bearbeiteten Bereichen eine deutlich niedrigere Mückenpopulation beobachtet werden. „Das zeigt, dass unsere Maßnahmen in diesem allgemeinen Extremjahr gut funktioniert haben“, bemerkte er optimistisch.

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Die Bekämpfung der Stechmücken beschränkt sich jedoch nicht nur auf Bodenoperationen. In vielen Fällen ist die Luftunterstützung notwendig. Ein Helikopter wird eingesetzt, um den biologischen Wirkstoff Bti über die Brutstätten zu verteilen, welcher die Larven der Stechmücken vernichtet.

Zukünftige Herausforderungen

Die laufenden Bekämpfungsmaßnahmen sind jedoch nur der erste Schritt. Die KABS muss die umfangreichen Dokumentationen der Einsätze erstellen, um den zuständigen Genehmigungsbehörden die erforderlichen Informationen für die nächsten saisonalen Maßnahmen zu geben. Dies wird auch zeitnah erledigt, denn die nächste Saison steht bereits vor der Tür.

Die KABS vereint mehr als 90 Kommunen aus Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Hessen, was die Herausforderung umso größer macht. Die Experten ziehen jedoch alle Register: Sie begeben sich oft in schwer zugängliche Gebiete und setzen bahnbrechende Methoden ein, um den steigenden Stechmückenpopulationen effektiv und effizient entgegenzutreten.

Laut Dirk Reichle sind die Faktoren, die zur Stechmückenentwicklung führen, eine ernstzunehmende Angelegenheit. Das Team der KABS wird weiterhin alles daran setzen, die Stechmückenplage einzudämmen und für eine bessere Lebensqualität in der Region zu sorgen. Weitere Informationen und Entwicklungen zu dieser Herausforderung können im Detail hier nachgelesen werden.

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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