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Alarmstufe Rot: Japankäfer bedroht lokale Pflanzen in Rhein-Neckar

"Ende Juli 2024 wurde der gefräßige Japankäfer erstmals in Baden-Württemberg nachgewiesen, was im Rhein-Neckar-Kreis Alarm auslöste, da er als Quarantäneschädling gefährliche Schäden an über 300 Pflanzenarten verursachen kann; das Landwirtschaftsamt fordert die Bevölkerung auf, gesichtete Käfer zu melden."

Bedrohung durch den Japankäfer: Maßnahmen zur Früherkennung

(rnk – 10.8.24) Der Japankäfer, ein kleines, aber sehr schädliches Insekt, sorgt in Baden-Württemberg für Besorgnis. Erstmals wurde dieses aus Asien stammende Tier Ende Juli in der Region nachgewiesen. Funde wurden in Freiburg und im Landkreis Ludwigsburg dokumentiert, wo männliche Exemplare des Japankäfers (Popillia japonica) in den Fallen des amtlichen Pflanzenschutzdienstes gefangen wurden.

Die Gefahren des Japankäfers

Dieser Käfer, der nur etwa einen Zentimeter groß ist, wird von der Europäischen Union als „Quarantäneschädling“ eingestuft. Dies liegt daran, dass er an über 300 verschiedenen Pflanzen frisst, darunter wichtige Obstsorten, Weinreben, Mais sowie Zierpflanzen wie Rosen und Bäume wie Ahorn, Birken und Linden. Der immense Schaden, den der Japankäfer anrichten kann, steht im Fokus der Landwirtschaftsbehörden. Insbesondere die Weibchen legen ihre Eier in feuchtem Gras ab, und die daraus schlüpfenden Larven schädigen die Wurzeln und Biotope von Wiesen und Rasenflächen, wodurch die Pflanzen stark geschwächt oder gar absterben können.

Aufruf zur Mitwirkung der Öffentlichkeit

Das Amt für Landwirtschaft und Naturschutz im Rhein-Neckar-Kreis hat daher die Bevölkerung aufgerufen, Käferfunde zu melden. Dies erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Landwirtschaftlichen Technologiezentrum (LTZ) in Augustenberg. Bürger, die den Verdacht haben, einen Japankäfer entdeckt zu haben, werden gebeten, das Insekt einzufangen, es einzufrieren und ein Foto anzufertigen. Die Bilder mit der genauen Fundortbeschreibung sollten per E-Mail an das LTZ gesendet werden, wo eine Auswertung erfolgt und gegebenenfalls Weiteres unternommen wird.

Identifikation des Japankäfers

Die Identifikation des Japankäfers kann durch einige besondere Merkmale erleichtert werden. Der Käfer hat einen metallisch glänzenden, grünen Kopf und braune Flügel. Typisch sind fünf weiße Haarbüschel an der Hinterleibseite sowie zwei am Ende des Hinterleibs. Häufig wird er mit heimischen Arten wie dem Gartenlaubkäfer oder dem größeren Rosenkäfer verwechselt, die jedoch erheblich weniger Schäden anrichten.

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Fazit: Gemeinsam gegen die Ausbreitung

Die Entdeckung des Japankäfers in Baden-Württemberg ist ein alarmierendes Zeichen und unterstreicht die Wichtigkeit eines raschen Handelns zur Eindämmung seiner Ausbreitung. Indem die Bevölkerung aktiv an der Früherkennung mitwirkt, kann ein größerer Schaden an Pflanzen und somit auch an der regionalen Landwirtschaft entweder ganz verhindert oder zumindest minimiert werden. Weitere Infos und Unterstützung zur Identifikation finden interessierte Bürger auf den Webseiten der zuständigen Ämter.

NAG

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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