Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat in einer Untersuchung Abschalteinrichtungen in der Motorsteuerungssoftware von BMW-Dieselfahrzeugen nachgewiesen. Die DUH dokumentiert zudem hohe Stickoxidemissionen bei Labor- und Straßenabgasmessungen, die die bislang höchsten sind, die das Emissions-Kontroll-Institut (EKI) festgestellt hat. Die DUH fordert das Kraftfahrt-Bundesamt auf, alle vorliegenden Abgasmessungen sowie Software-Analysen zu veröffentlichen und die sofortige Stilllegung oder Anordnung amtlicher Hardware-Nachrüstungen von betroffenen BMW-Fahrzeugen durchzusetzen. Die gemessenen NOx-Emissionen widerlegen die Aussage früherer BMW-Vorstände, dass BMW saubere und die besten Diesel der Welt habe und es keinerlei Abschalteinrichtungen bei BMW gebe. Laut Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH, ist es „erschütternd, dass wir selbst mehr als sieben Jahre nach Bekanntwerden des Dieselskandals […] immer noch die höchsten bislang von uns gemessenen Stickoxidemissionen bei Dieselfahrzeugen im realen Fahrbetrieb feststellen und in der Motorsteuerungssoftware Abschalteinrichtungen finden“. Die DUH hatte bereits mehrfach das Bundesverkehrsministerium und das Kraftfahrt-Bundesamt auf Basis von EKI-Messungen aufgefordert, BMW-Modelle zu überprüfen und im Fall unzureichender Abgasreinigung tätig zu werden. Bisher wurden keine geeigneten Maßnahmen getroffen. Die DUH hatte daher am 7. Juli 2021 vor dem Verwaltungsgericht Schleswig Klage gegen die Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das KBA, eingereicht. Die Abschalteinrichtungen, die die DUH in der Motorsteuerungssoftware der BMW-Modelle entdeckt hat, deaktivieren die ordnungsgemäße Abgasreinigung bei bestimmten Betriebsbedingungen. Die Untersuchungen ergaben, dass die NOx-Emissionen der untersuchten BMW-Modelle nicht durch veränderte Fahrparameter auf der Straße im Gegensatz zum Labor erklärt werden können. Laut Axel Friedrich, Internationalem Verkehrsexperte und Leiter des EKI, haben diese Fahrzeuge „auf der Straße nichts zu suchen“.
