BERLIN (AP) – Der Leiter der deutschen nationalen Cybersicherheitsbehörde wurde nach Berichten über mögliche Verbindungen zum russischen Geheimdienst entlassen, teilte das Innenministerium am Dienstag mit.
Das Ministerium teilte mit, Innenministerin Nancy Faeser habe Arne Schönbohm als Leiter der BSI-Agentur nach den Vorwürfen entlassen, die „das notwendige Vertrauen der Öffentlichkeit in die Neutralität und Unparteilichkeit“ seines Managements beschädigt hätten, berichtete die deutsche Nachrichtenagentur dpa.
Schoenbohm hat vor zehn Jahren eine Gruppe für Cybersicherheit mitgegründet, die Experten aus öffentlichen Einrichtungen und der Privatwirtschaft zusammenbringt. Deutsche Medien haben berichtet, dass eines ihrer Mitglieder eine von einem ehemaligen russischen Geheimdienstagenten gegründete Firma war, die die Gruppe letzte Woche rausgeschmissen hatte.
Die Bundesregierung hat vor gut einer Woche erklärt, sie gehe den Meldungen umfassend nach.
In Deutschland wächst die Sorge, dass die kritische Infrastruktur des Landes wegen der Unterstützung Berlins für die Ukraine im Krieg von Russland angegriffen werden könnte.
Schönbohm, 53, war seit Februar 2016 Chef des BSI. Über seine Nachfolge war zunächst nichts bekannt.
Faesers Entscheidung sei auch im Interesse Schönbohms und der 1.500 Mitarbeiter der Agentur und ihrer Arbeitsfähigkeit ohne Spekulationen über die Personalfrage, sagte das Ministerium, berichtete die dpa.
Es hieß, dass die Vorwürfe gründlich geprüft und bewertet würden und dass für Schönbohm die Unschuldsvermutung bestehe, solange diese Bewertung noch nicht abgeschlossen sei.
Das deutsche Nachrichtenmagazin Der Spiegel zitierte Schönbohm mit den Worten, er habe am Montag die Eröffnung eines Disziplinarverfahrens zur Aufklärung der Angelegenheit beantragt, da es keine „Rückmeldung“ zu den Vorwürfen gegeben habe.
Er wisse noch nicht, „was das Ministerium geprüft hat und wie die konkreten Vorwürfe gegen mich aussehen“.
Quelle: APNews