BERLIN (AP) – Ein 101-jähriger Mann, der letzte Woche wegen Beihilfe zum Mord verurteilt wurde, weil er während des Zweiten Weltkriegs als Wachmann in einem Konzentrationslager der Nazis gedient hatte, hat Berufung eingelegt, teilte ein deutsches Gericht am Montag mit.
Der Mann, den lokale Medien als Josef S. identifizieren, wurde am vergangenen Dienstag wegen Beihilfe zum Mord in mehr als 3.500 Fällen zu fünf Jahren Haft verurteilt.
Er hatte bestritten, als SS-Wachmann im Lager Sachsenhausen gearbeitet und Beihilfe zur Ermordung Tausender Häftlinge geleistet zu haben. Das Landgericht Neuruppin kam jedoch zu dem Schluss, dass er tatsächlich zwischen 1942 und 1945 als Soldat im paramilitärischen Flügel der NSDAP in dem Lager am Stadtrand von Berlin gearbeitet hatte.
Die Staatsanwaltschaft hatte ihren Fall auf Unterlagen eines SS-Wachmanns mit Namen, Geburtsdatum und Geburtsort des Mannes sowie auf andere Unterlagen gestützt.
Die fünfjährige Haftstrafe entsprach der Forderung der Staatsanwaltschaft. Der Anwalt des Angeklagten hatte einen Freispruch beantragt.
Das Amtsgericht Neuruppin teilte am Montag mit, dass der Angeklagte nun Berufung eingelegt habe. Es war nicht sofort klar, wann es in Betracht gezogen werden könnte.
Quelle: APNews