Ein erschütternder Vorfall erschüttert die USA: Der 26-jährige Luigi M. hat am Mittwochmorgen den Versicherungsmanager Brian Thompson vor einem Hotel mitten in Manhattan erschossen. Der mutmaßliche Täter reiste aus dem Süden der USA an, übernachtete in einem Hostel und hinterließ am Tatort eine erschreckende Botschaft auf den Patronenhülsen: „deny, defend, depose“. Diese Worte reflektieren seine offensichtliche Wut gegen die Praktiken von Versicherungsgesellschaften, insbesondere gegen United Healthcare. Laut Informationen von Süddeutsche wurde Luigi M. bereits im Internet als „Robin Hood“ gefeiert, was die Besorgnis über seinen möglichen Einfluss auf Nachahmer schürt.
Der Aufstieg eines vermeintlichen Helden
Die Reaktion auf den Mord ist außergewöhnlich: Die Online-Community stilisiert den mutmaßlichen Mörder zum Helden, während viele Nutzer ihren Unmut über das gesundheitliche Versorgungssystem in den USA kanalisieren. T-Shirts und Souvenirs mit seinem Konterfei werden mittlerweile verkauft. Politiker wie Pennsylvania Gouverneur Josh Shapiro warnen eindringlich davor, den Täter zu glorifizieren und heben hervor, dass dies ein „zutiefst beunruhigendes“ Phänomen ist. Wie ZVW berichtet, illustriert dieser Fall nicht nur die individuelle Tragödie eines Mordes, sondern wirft auch ein Schlaglicht auf die massiven Unzulänglichkeiten im amerikanischen Gesundheitssystem.
In den USA sind so viele Menschen unzufrieden mit den hohen Kosten für medizinische Behandlungen, dass dies zu einem Schuldenberg in Milliardenhöhe geführt hat. Schätzungen zufolge haben mehr als sechs Prozent der Erwachsenen medizinische Schulden von über 1.000 US-Dollar. Diese alarmierenden Zahlen spiegeln sich nicht nur in der Wut über die Versichernungswirtschaft wider, sondern auch in der zunehmenden sozialen Verzweiflung, die diesen schrecklichen Vorfall begünstigt hat. Das System, das stark von privatwirtschaftlichen Strukturen geprägt ist, lässt viele Menschen im Stich und schafft extreme Ungleichheiten im Zugang zu medizinischer Versorgung.