Im Heidelberger Zoo gibt es derzeit einen Grund zur Freude: Zwei Balistar-Küken haben das Licht der Welt erblickt und damit Hoffnung auf den Fortbestand dieser hochbedrohten Vogelart gegeben. Diese Küken sind von großer Bedeutung, da der Balistar als einer der seltensten Vögel der Welt gilt und in freier Wildbahn stark gefährdet ist. Der Erhalt der Art in menschlicher Obhut ist ein zentraler Bestandteil der zoologischen Arbeit.
Die Geburt der beiden Küken erfolgte bereits Mitte August, wie der Zoo nun bekannt gab. Diese erfreulichen Nachrichten kommen zu einem Zeitpunkt, an dem der Artenschutz im Fokus steht. Bevor es zur Geburt kommt, tragen die Zoos mit ihren Nachzuchtprogrammen entscheidend dazu bei, den Balistar vor dem Aussterben zu bewahren. Illegaler Handel und Lebensraumverlust haben dazu geführt, dass die Bestände in der Natur stark zurückgegangen sind, sodass in den 2000er Jahren nur noch etwa 20 Exemplare auf Bali gezählt wurden.
Ein bedrohtes Federkunstwerk
Der Balistar zeichnet sich durch sein atemberaubendes Aussehen aus: Sein schneeweißes Gefieder, das mit schwarzen Flecken und einer auffälligen Federhaube zur Schau getragen wird, sowie die azurblauen Muster um die Augen machen diesen Vogel zur Zielscheibe für Händler und Liebhaber. Der Balistar ist jedoch nicht nur wegen seines Aussehens bedroht. Sein schöner Gesang macht ihn zu einem beliebten Ziervogel, was ebenfalls zu seinem Rückgang beigetragen hat. Er wird von der Internationalen Union zur Bewahrung der Natur (IUCN) als „vom Aussterben bedroht“ eingestuft.
Leonhard Aistleitner, der Revierleiter im Vogelbereich des Zoos, betont, dass die Haltung und Zucht von Balistaren seit über 40 Jahren eine Priorität für den Zoo Heidelberg darstellt. „Unser aktuelles Balistar-Paar haben wir diese Saison zum ersten Mal zusammengebracht und das schnelle Brüten überrascht uns“, erklärt Aistleitner. Es zeigt den Erfolg von Artenschutzmaßnahmen und die Wirksamkeit gezielter Zuchtprogramme, die über die Grenzen hinaus agieren.
Laut den aktuellen Schätzungen hat sich der Balistar-Bestand in der freien Wildbahn mittlerweile wieder auf rund 100 Tiere erhöht, die sowohl auf Bali als auch auf der benachbarten Insel Nusa leben. Dies ist hauptsächlich das Ergebnis erfolgreicher Auswilderungsprojekte, die aus Nachzuchten in Zoos resultieren. Die Bemühungen zur Wiederansiedlung und der Erhalt der Art werden immer wichtiger, um das Überleben des Balistars in seiner natürlichen Umgebung zu sichern.
Ein Modell für den Artenschutz
Aistleitner bezeichnet den Balistar als Paradebeispiel dafür, wie koordinierte Zuchtprogrammarbeit dazu führen kann, dass eine fast ausgestorbene Art eine zweite Chance bekommt. Die Erfolge, die durch die Zusammenarbeit in den europäischen Zoos erzielt wurden, zeigen, dass nachhaltige Artenschutzstrategien der Schlüssel zum Überleben vieler gefährdeter Tierarten sind.
Die jüngste Geburt im Zoo Heidelberg hat nicht nur Hoffnung für den Balistar selbst, sondern auch für andere bedrohte Arten gegeben. So gab es kürzlich auch im Karlsruher Zoo ein freudiges Ereignis: ein Netzgiraffenkalb, das ebenfalls Teil eines Erhaltungsprojekts ist, wurde geboren. Der Zoo Heidelberg bleibt seiner Mission treu, vorhandene Arten durch aktive Zucht und Aufklärung zu bewahren, und gibt damit ein positives Beispiel für die notwendige Schutzarbeit in zoologischen Einrichtungen.Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.heidelberg24.de.