In den letzten Wochen hat sich eine unscheinbare, aber potenziell gefährliche Pflanze im südwestlichen Deutschland, insbesondere in Baden-Württemberg, weiter ausgebreitet. Die Rede ist von der Mäusegerste, einer Pflanze, die zwar aus Naturschutzsicht unproblematisch ist, jedoch für Hunde und Katzen zu einer ernsthaften Bedrohung werden kann. Das baden-württembergische Umweltministerium warnt Tierhalter, besonders in den wärmeren Monaten, auf die möglichen Gefahren zu achten.
Die Mäusegerste (Hordeum murinum), die oft an Straßenrändern und Wiesen zu finden ist, zieht es bei warmem und trockenem Wetter besonders an. Experten berichten, dass diese Grasart nicht nur in der Natur, sondern auch verstärkt in städtischen Gebieten vorkommt, wo warme und trockene Bedingungen durch den Klimawandel begünstigt werden. Wetterextreme tragen dazu bei, dass sich die Pflanze vor allem in Regionen wie dem Oberrhein, am Bodensee und im Neckarbecken verstärkt zeigt.
Die Gefahr für Haustiere
Ein wesentliches Problem dieser Pflanze sind die reifen Samen, die über Widerhaken verfügen. Diese können sich leicht an der Kleidung, den Schuhen oder dem Fell von Tieren festsetzen. Noch schlimmer ist, dass sie auch in die Augen von Tieren gelangen können, was schmerzhafte Entzündungen nach sich ziehen könnte. Das Ministerium rät daher Tierhaltern, ihre Haustiere nach jedem Aufenthalt im Freien gründlich abzusuchen. Besonders, da häufige Spaziergänge in diesen Monaten zur Norm gehören.
Aniela Arnold, Landschaftsökologin beim NABU Baden-Württemberg, weist darauf hin, dass die Mäusegerste eine heimische Pflanze ist, die seit jeher Teil der Flora in der Region ist. Sie betont, dass es wenig Sinn macht, diese Pflanze auszurotten, da sie zur heimischen Natur gehört. Dennoch sollten Hundehalter ihre Tiere nach Spaziergängen aufmerksam absuchen, um Nagetier- und Verletzungsrisiken zu minimieren.
Achtsamkeit der Tierhalter
Die Sprecherin des Landestierschutzverbandes Baden-Württemberg macht ebenfalls auf die Wichtigkeit der Aufmerksamkeit bezüglich der Gesundheit der Haustiere aufmerksam. „Es ist die Verantwortung der Tierhalter, auf die Signale ihrer Tiere zu achten, insbesondere auf Anzeichen, die auf Probleme an den Augen oder Pfoten hindeuten“, sagt sie. Bei Anzeichen von Unbehagen, insbesondere nach dem Kontakt mit der Mäusegerste, sollte unverzüglich ein Tierarzt kontaktiert werden.
In Städten wie Karlsruhe ist die Mäusegerste vermehrt in urbanen Parks und auf Spielflächen zu finden. Viele verantwortungsbewusste Hundebesitzer haben begonnen, Informationen auszutauschen und vor der Gefährlichkeit der Pflanzen zu warnen. Obwohl diese Pflanze aus ökologischer Sicht nicht bedroht ist, kann sie einen erheblichen Einfluss auf das Wohlbefinden von Haustieren haben. Die zunehmende Sichtbarkeit der Art hat die Diskussion über die Pflege und die Verantwortung von Hundebesitzern neu entfacht.
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