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Retro-Züge im Einsatz: Nostalgische Fahrten zwischen Aalen und Stuttgart

Auf der Strecke zwischen Stuttgart und Aalen kommen seit Dezember 2022 nostalgische Ersatzzüge von TRI Train Rental zum Einsatz, da der Zugbetreiber Arverio seine moderneren Fahrzeuge auf die neue ETCS-Technik umstellt, was für Fahrgäste ein Erlebnis in die Vergangenheit bedeutet, während gleichzeitig der digitale Fortschritt der Bahn vorangetrieben wird.

Auf der Strecke zwischen Stuttgart und Aalen erleben Passagiere derzeit eine ganz besondere Art des Zugreisens mit alten, nostalgischen Zügen, die zum Teil aus den 1970er Jahren stammen. Diese „Retro-Züge“ werden von TRI Train Rental zur Verfügung gestellt, während die regulären elektrischen Triebzüge des Anbieters Arverio wegen einer technischen Umrüstung nicht alle im Einsatz sind.

Die Umstellung auf das European Train Control System (ETCS), die bis Dezember 2025 andauern wird, ist Anlass für die veränderte Zugzusammensetzung. Dieses neue digitale System erlaubt es künftig, ohne klassische Lichtsignale auszukommen und optimiert damit die Kapazität des „Digitalen Knotens Stuttgart“. Die Idee dahinter: Mehr Zugverkehr soll auf der vorhandenen Infrastruktur bewältigt werden, während gleichzeitig der Betrieb zuverlässiger und der Instandhaltungsaufwand reduziert wird.

Die nostalgischen Ersatzzüge

Die eingesetzten TRI-Züge schaffen eine Art Zeitreise für Bahnkunden, die sich an den modernen Komfort gewöhnt haben. An Bord gibt es kein WLAN, keine Steckdosen, und die Barrierefreiheit ist stark eingeschränkt. Ein frühes Gefühl der Nostalgie wird durch das Öffnen der Fenster und die manuellen Türhebel verstärkt. „Vor allem Baureihen, die zwischen 1968 und 1980 gebaut wurden, kommen zum Einsatz“, kennt TRI-Geschäftsführer Tobias Richter die exakten Details.

Besonders charmant ist, dass trotz der Umstände die Züge mit dem gut bekannten Deutschlandticket genutzt werden dürfen. Passagiere, die sich auf den Weg von Stuttgart nach Aalen begeben, finden in diesen Ersatzzügen eine merkwürdige, aber liebevoll nostalgische Alternative zu den modernen Zügen.

Die TRI-Züge bestehen aus einer Lok, vier Mittelwagen und einem Steuerwagen, wobei sie über die Murrbahn RE90, die Remsbahn MEX13 und die Frankenbahn RE8 verkehren. Im Kontext von fortschrittlichen Akku-Zügen stellt der Einsatz dieser klassischen Bahnen einen markanten Kontrast dar.

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Besonderheiten der TRI-Züge

  • Die Züge bieten ein Mehrzweckabteil, das für Reisende mit Rollstühlen, Kinderwagen oder sperrigem Gepäck gedacht ist. Dieses Abteil befindet sich im Steuerwagen, der sich in Fahrtrichtung Stuttgart befindet.
  • Reisende mit eingeschränkter Mobilität können vorab ihre Fahrt anmelden, um Unterstützung zu erhalten. Das Zugpersonal wird entsprechend informiert, obwohl die Züge nicht ausnahmslos barrierefrei sind.
  • Die Einstiegsmöglichkeiten sind an die verschiedenen Bahnsteighöhen angepasst, wobei einige Züge mit einem Hublift für das Mehrzweckabteil ausgestattet sind. Zusätzlich werden Rampen entwickelt, die von innen auf den Bahnsteig ausgerollt werden können.

Die nostalgischen Qualitäten der TRI-Züge, gekoppelt mit ihrer einzigartigen Ausstattung, machen sie zu etwas Besonderem. Sie bieten nicht nur eine Rückkehr in die Vergangenheit, sondern auch Herausforderungen und Chancen für die Bahnreisenden, die auf das Zusammenspiel von Tradition und moderner Technik hoffen. Wer plant, diese Retro-Züge zu nutzen, kann sich auf der Website von Arverio über den aktuellen Fahrplan informieren.

NAG

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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