Die Immobilienpreise in Deutschland haben sich im zweiten Quartal dieses Jahres stabilisiert, nachdem sie knapp zwei Jahre lang gesunken waren, so der Immobilienpreisindex des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp). Der Index stieg um 0,5% gegenüber dem ersten Quartal 2024, blieb jedoch im Vergleich zum Vorjahresquartal um 3,8% im Minus. Der vdp-Index basiert auf echten Immobilientransaktionsdaten von mehr als 700 Kreditinstituten und deckt den gesamten deutschen Markt für Wohn-, Büro- und Einzelhandelsimmobilien ab. Die Preise für Wohnimmobilien stiegen im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorquartal um 0,5% an, waren aber immer noch um 2,9% niedriger als im Vorjahresquartal. Die Preise für Gewerbeimmobilien waren gegenüber dem Vorjahr um 7,4% gesunken, stiegen im zweiten Quartal jedoch um 0,4%. Der Hauptgeschäftsführer des vdp, Jens Tolckmitt, erklärte, dass die erzielbaren Renditen nun den Erwartungen der Investoren entsprechen und dass eine kurzfristige Preiserhöhung unwahrscheinlich sei. Er prognostizierte eine Seitwärtsbewegung der Preise für die kommenden Quartale aufgrund geopolitischer Konflikte und einer verhaltenden Wirtschaftsentwicklung in Deutschland.
Im Bereich Wohnimmobilien stiegen die Preise für Mehrfamilienhäuser und selbst genutztes Wohneigentum im zweiten Quartal um jeweils 0,5% im Vergleich zum Vorquartal. Auf Jahressicht waren die Preise für Mehrfamilienhäuser um 2,8% gesunken, während Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen um 3% günstiger waren. Die Neuvertragsmieten in Mehrfamilienhäusern stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 6,1% und die Renditen von Mietobjekten erhöhten sich um 9,2%.
In den sieben größten Städten Deutschlands gingen die Wohnimmobilienpreise im Vergleich zum Vorjahresquartal im Durchschnitt um 2,5% zurück. Die Preise entwickelten sich jedoch uneinheitlich, wobei Köln die stärkste Widerstandsfähigkeit mit einem Rückgang von 1,6% zeigte und München den größten Rückgang von 4,7% verzeichnete. Auf Quartalssicht stiegen die Preise in den Metropolen im Durchschnitt um 0,7%.
Im Gewerbeimmobiliensektor fielen die Preise im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 7,4%. Auf Quartalssicht konnten die Preise jedoch gehalten werden. Die Renditen für Büro- und Einzelhandelsimmobilien stiegen im Jahresvergleich um 10,9% bzw. 9,6%.
Der Ausblick für die Immobilienpreise ist ungewiss, aber vdp-Hauptgeschäftsführer Tolckmitt geht davon aus, dass die Preise weiterhin seitwärts tendieren werden, wobei Wohnimmobilien schneller als Gewerbeimmobilien steigen könnten. Er betonte die steigende Wohnungsknappheit in Deutschland und die Notwendigkeit politischer Maßnahmen, um das Problem anzugehen. Trotz der Unsicherheiten sieht Tolckmitt eine Entspannung der Lage auf dem Immobilienmarkt.
Quelle: Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) e.V. / ots