Die Herausforderungen im Gesundheitswesen sind ein zentrales Thema in Deutschland, insbesondere im Hinblick auf den steigenden Bedarf an Pflegepersonal. Laut dem Gutachten des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI), das die zukünftige Entwicklung von Personalbeständen in deutschen Krankenhäusern bis 2035 untersucht, wird die Zahl der Pflegekräfte signifikant ansteigen. Dies wirft jedoch Fragen über die tatsächliche Nachhaltigkeit und die Verfügbarkeit qualifizierter Fachkräfte auf.
Voraussichtlicher Anstieg der Fachkräfte
Bis zum Jahr 2035 sind Zuwächse bei der Gesundheits- und Krankenpflege von etwa 32.100 Stellen und bei der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege von 9.100 Stellen zu erwarten. Zudem wird ein Anstieg der Anzahl der Ärzte um rund 15.400 prognostiziert. Diese Zahlen können einen positiven Ausblick für die Branche darstellen, jedoch bleibt der Fachkräftemangel ein ernstes Problem, wie der DKV-Vorstandsvorsitzende Gerald Gaß betont.
Die Problematik der Teilzeitbeschäftigung
Ein entscheidendes Hindernis bleibt der hohe Anteil der Teilzeitbeschäftigten im Pflegebereich. Diese Situation bedeutet, dass selbst bei einem Anstieg der Gesamtzahl an Pflegekräften, die tatsächliche Verfügbarkeit für die Patientenversorgung nicht ebenso steigt. Zwischen den Jahren 2025 und 2030 wird der altersbedingte Ausscheidungsrate dieser Fachkräfte sogar voraussichtlich die Zahl der Neueinstellungen übertreffen.
Der Einfluss von Bürokratie
Ein weiterer kritischer Punkt ist die übermäßige Bürokratie, die Pflegekräfte und Ärzte in ihrer täglichen Arbeit stark belastet. Viele Stunden täglich werden mit Dokumentationsaufgaben verbracht, die häufig ineffizient und unnötig erscheinen. Wenn es gelänge, diese Bürokratie erheblich zu reduzieren, könnten zahlreiche zusätzliche Fachkräfte dem Gesundheitswesen zur Verfügung stehen.
Ausblick und mögliche Lösungen
Der DKI-Gutachten bietet die Aussicht auf leichte Verbesserungen nach 2030, verbunden mit einem Anstieg der Absolventenzahlen. Der Ansatz, mehr ambulante Behandlungen im Krankenhaus zu ermöglichen und durch Digitalisierung die Personaleinsatzflexibilität zu erhöhen, könnte weiterhelfen, den Mangel an Fachkräften zu bekämpfen.
Ein ausgewogenes Personalentwicklungskonzept
Die vorliegenden Informationen zeigen auf, wie wichtig es ist, ein umfassendes Konzept zur Personalentwicklung im Gesundheitswesen zu etablieren. Die Herausforderungen erfordern ganzheitliche Lösungen, um nicht nur die Quantität, sondern auch die Qualität der Pflege sicherzustellen und letztendlich den Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht zu werden.
– NAG