Auswirkungen eines Jahres auf dem Mars: Gemeinschaft und Zukunft
Washington (dpa) – Nach mehr als einem Jahr kehren vier Freiwillige von einer Nasa-Simulation zur Erforschung des möglichen Lebens auf dem Mars zurück. Das „Chapea“-Programm endete am vergangenen Wochenende in Washington D.C., nachdem die zwei Frauen und zwei Männer das 160 Quadratmeter große Mars-Simulationsgelände verlassen hatten.
Das Experiment war darauf ausgelegt, „wichtige Erkenntnisse über komplexe Systeme zu gewinnen“, erklärte die technische Leiterin der Nasa, Julie Kramer. Die Erkenntnisse aus diesem Projekt sollen dazu beitragen, zukünftige Reisen zum Mars sicherer zu machen. Kramer kündigte zudem weitere „Chapea“-Missionen für die Jahre 2025 und 2027 an.
Gemeinsam für den Fortschritt
Die Teilnehmer der Simulation waren spürbar bewegt, als sie vor den Kameras kurze Botschaften über ihre Erfahrungen auf dem Mars austauschten. Ross Brockwell betonte die Bedeutung von Zusammenarbeit und Zielstrebigkeit, um Wissen und Freude für alle Menschen auf der Erde zu fördern. Die Simulation sei eine fantastische Erfahrung gewesen und Brockwell hoffe, dass sie dazu beitrage, die Realität von Menschen auf dem Mars zu verwirklichen.
Das „Chapea“-Programm ist Teil der Bemühungen der Nasa, wieder Menschen zum Mond und letztendlich zum Mars zu bringen. Bis in die 2030er Jahre hinein plant die Nasa, diese ehrgeizigen Ziele zu erreichen. Mit dem „Artemis“-Programm, benannt nach der griechischen Göttin des Mondes, sollen erstmals seit einem halben Jahrhundert wieder Menschen auf den Mond gebracht werden. Langfristig ist die Errichtung einer permanenten Mondbasis geplant, als Ausgangspunkt für bemannte Missionen zum Mars.
Vielfalt und Wissenschaft auf dem Vormarsch
Die Teilnehmer der „Chapea“-Mission waren keine professionellen Astronauten. Die Auswahlkriterien umfassten ein Mindestalter zwischen 30 und 55 Jahren, gute Gesundheit und Motivation, Nichtraucherstatus, US-amerikanische Staatsbürgerschaft oder dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung, ein naturwissenschaftliches Universitätsdiplom sowie mindestens 1000 Flugstunden. Die ausgewählten Teilnehmer repräsentierten eine Vielfalt von Hintergründen und Berufen.
Während ihres einjährigen Aufenthalts auf dem Mars-Gelände arbeiteten die vier Teilnehmer in einer Umgebung von 160 Quadratmetern, die verschiedene Wohn- und Arbeitsbereiche umfasste. Die Kommunikation mit ihren Familien und Freunden war aufgrund der „Mars-Zeit“ verzögert, was selbst das Senden einer kurzen SMS zu einer 22-minütigen Angelegenheit machte.
Weiter auf dem Weg zur Erforschung
Das „Chapea“-Experiment ist nicht das erste seiner Art. Die Nasa hat bereits Erfahrungen mit ähnlichen Simulationen gesammelt, darunter die „Hi Seas“-Missionen in Hawaii und das „Mars 500“-Projekt vor 15 Jahren. Die Fortsetzung dieser Experimente ist geplant, mit zwei weiteren „Chapea“-Missionen, die voraussichtlich im Frühjahr 2025 beginnen werden.
Das Engagement und die Erkenntnisse aus diesen Simulationen tragen dazu bei, die Möglichkeiten der menschlichen Erforschung des Weltraums zu erweitern und zukünftige Missionen in den Weiten des Universums sicherer zu gestalten.
– NAG