Ein Gemeinderatskandidat der Stuttgarter AfD sorgte während seines Urlaubs im Süden Thailands für Aufsehen, als er mutmaßlich zwei Polizeieinsätze verursachte. Berichten zufolge warf Niels Foitzik in einem Restaurant Essen auf andere Gäste, wobei er daraufhin gegen eine Geldstrafe von etwa 25 Euro freigelassen wurde. Am folgenden Tag ereignete sich ein ähnlicher Vorfall, wobei Foitzik von der thailändischen Polizei an eine Trage gefesselt wurde. Die genauen Umstände wurden von der Zeitung unter Berufung auf die Polizei vor den baden-württembergischen Kommunalwahlen berichtet.
Auf Videos des Vorfalls wirkte Foitzik verwirrt, und er gab an, sich in einem „gesundheitlichen Ausnahmezustand“ befunden zu haben. Gerüchte, dass er Cannabis konsumiert habe, wurden von Foitzik bestritten, und er bot an, dies durch einen Bluttest zu belegen. Als Mitglied des AfD-Kreisvorstandes in Stuttgart war Foitzik inmitten eines Machtkampfs zwischen Bundessprecherin Alice Weidel und dem Stuttgarter Co-Chef Dirk Spaniel aktiv. Dieser Konflikt spiegelte sich auch in der Besetzung der Kommunalwahlliste wider.
Niels Foitzik und der Spitzenkandidat der Stuttgarter AfD, Michael Mayer, setzten sich gegen die Bürgerbewegung „Seebrücke“ ein und plädierten für den Austritt Stuttgarts aus dem Bündnis. Dieser Schritt sei laut Foitzik entscheidend, um in der Kommunalpolitik gegen „Asylpropaganda“ und „unaufhaltsame Migrationspolitik“ vorzugehen. Hinzu kam die radikale Äußerung von Steffen Degler, dem Listenzweiten, der antisemitische Sprachbilder bediente und im Podcast des JA-Landesverbandes Kontakte zum rechten Rand der AfD unterhielt.
Degler selbst geriet 2022 in den Fokus des Verfassungsschutzes, nachdem er mit klassisch-antisemitischen Sprachbildern von „Heuschrecken der Hochfinanz“ sprach. Diese Ideologien hatten eine Verbindung zu rechtsextremen Bewegungen wie der „Identitären Bewegung“. Die Verwendung solcher Verschwörungsideologien wurde in der Vergangenheit mit rechtsterroristischen Anschlägen in Verbindung gebracht und löste daher große Kontroversen aus.