Im ersten Quartal dieses Jahres waren so viele Rentner wie noch nie zuvor auf Grundsicherung angewiesen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes waren rund 680.000 Rentner betroffen. Dies berichtet die Funke Mediengruppe unter Berufung auf die Daten des Statistischen Bundesamtes. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Anstieg von 90.000 Personen.
Besonders betroffen von Altersarmut sind Frauen. Laut den Daten bezogen sechs von zehn Rentnerinnen Grundsicherung. Die Grundsicherung im Alter kann von Menschen beantragt werden, deren Einkünfte nicht ausreichen, um die Lebenshaltungskosten zu decken. Der Regelsatz entspricht dem der Grundsicherung. Seit dem vergangenen Jahr haben auch Geflüchtete aus der Ukraine im Rentenalter unter den üblichen Voraussetzungen Anspruch auf Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch statt wie zuvor nach dem Asylbewerberleistungsgesetz.
Die Zahlen wurden von Dietmar Bartsch, dem Fraktionsvorsitzenden der Linkspartei im Bundestag, als alarmierend bezeichnet. Er sieht in den Zahlen auch Ergebnisse der „verheerenden Politik“ der vergangenen Jahre. Insbesondere Inflation und Krieg treiben die Zahlen seiner Meinung nach an. Neben Geflüchteten aus der Ukraine seien es vor allem die Rentner in Deutschland, die aufgrund der Preisexplosionen in die Altersarmut geraten. Bartsch forderte daher eine konsequente Anti-Inflationspolitik sowie einen „Schutzschirm gegen Altersarmut“. Preise müssten gesenkt und vor allem bei Lebensmitteln und Energie lückenlos kontrolliert werden. Darüber hinaus forderte er eine Generalüberholung des Rentensystems, einschließlich einer Rentenerhöhung von zehn Prozent als Inflationsausgleich, einer Anhebung des Rentenniveaus auf 53 Prozent und der Einführung einer Mindestrente von 1200 Euro.
Die genannten Zahlen zeigen, dass Altersarmut ein immer größeres Problem in Deutschland wird. Es wird deutlich, dass Maßnahmen ergriffen werden müssen, um Rentnern eine ausreichende finanzielle Unterstützung zu bieten und soziale Ungerechtigkeit zu bekämpfen.