Redaktioneller Artikel:
Zwei Jahre nach der Flutkatastrophe im Ahrtal gedachten die Menschen in Bad Neuenahr-Ahrweiler gemeinsam der Opfer. Bei der Gedenkveranstaltung im Kurpark der Stadt sprach auch Ministerpräsidentin Malu Dreyer ihre tiefe Betroffenheit aus.
Vor zwei Jahren zerstörten heftige Wassermassen große Teile von Bad Neuenahr-Ahrweiler. Am Freitag versammelten sich die Menschen bei sonnigem Wetter im Kurpark, um an die tödliche Flutkatastrophe zu erinnern.
Die offizielle Gedenkfeier bestand aus Reden und musikalischen Beiträgen. Ministerpräsidentin Dreyer betonte in ihrer Ansprache, dass die Flutkatastrophe eine schwere Belastung für ganz Rheinland-Pfalz darstellt. Der Wiederaufbau im Ahrtal bleibt weiterhin ein Schwerpunkt der Regierung.
Im Interview mit dem SWR äußerte sich Dreyer auch zur Frage nach einer möglichen Entschuldigung für das Management der Landesregierung während der Flutnacht. Sie betonte, dass sie als Ministerpräsidentin viel Verantwortung trage, jedoch keine Entschuldigung für die Flutkatastrophe aussprechen könne.
Die Gedenkveranstaltung in Bad Neuenahr-Ahrweiler hatte das Ziel, gemeinsam zu gedenken, zu beten und das Erlebte in den betroffenen Stadtteilen zu teilen. Bürgermeister Guido Orthen lud alle Bürgerinnen und Bürger aus der Stadt und dem Tal ein.
Orthen erinnerte auch an die langfristigen Auswirkungen der Flutnacht. Viele Menschen haben bis heute mit den seelischen Folgen zu kämpfen und empfinden selbst normale Regentage als Herausforderung. Gleichzeitig würdigte er auch die große Solidarität der Helferinnen und Helfer während und nach der Flutkatastrophe.
Neben der Gedenkveranstaltung in Bad Neuenahr-Ahrweiler fanden auch kirchliche Gedenkfeiern und -gottesdienste in umliegenden Ortschaften statt. In Sinzig wurden am Abend Flutmedaillen an Feuerwehrleute überreicht, um ihren Einsatz während der Flutkatastrophe zu würdigen. Die einzelnen Stadtteile von Bad Neuenahr-Ahrweiler planen für den Samstag eigene Gedenkveranstaltungen.
Die Flutkatastrophe vom 14. auf den 15. Juli 2021 forderte das Leben von 135 Menschen und zerstörte die Heimat von 17.000 Menschen. Noch immer befindet sich die Region im Wiederaufbau, der noch Jahre in Anspruch nehmen wird. Es müssen Straßen, Brücken und Gebäude wieder aufgebaut werden.