Der Christopher Street Day (CSD) in Köln ist in vollem Gange und lockt viele Besucher an. Der Höhepunkt der dreitägigen Veranstaltung ist die große Abschluss-Demonstration am Sonntag. Die Veranstalter rechnen mit fast eineinhalb Millionen Zuschauern. Über 220 Gruppen werden an dem Demonstrationszug teilnehmen.
Am Samstag fand auf dem Heumarkt ein emotionales Lichtermeer statt, bei dem Tausende Menschen eine Kerze anzündeten oder ihre Handylampen einschalteten. Hier gedachten sie den verstorbenen HIV- und Aids-Erkrankten. HIV- und Aids-Betroffene erzählten dabei ihre Geschichten und betonten, wie wichtig es ist, offen und selbstbewusst mit der Krankheit umzugehen.
Die Polizei sperrte die Schaafenstraße ab, da auch dort die Party in vollem Gang war. Die Besucher feierten in den Bars, Clubs und auf der Straße. Die Stimmung war ausgelassen und offen für alles.
Auf dem Roncalliplatz demonstrierten tausende Menschen für die Rechte lesbischer Frauen. Begleitet von lauten Trommeln und einer großen rosa-weiß-orangefarbenen Flagge setzten sie sich für mehr Aufmerksamkeit für die lesbische Community ein.
Ein Kunstprojekt mit dem Titel „The sun is for everyone. Rights, too“ wurde an einem hölzernen Kuppelzelt ausgestellt. Es soll auf die Menschenrechte aufmerksam machen und auf Missstände in einigen EU-Ländern hinweisen.
Besonders beliebt war die Partybühne an der Gürzenichstraße, auf der Menschen aller Altersgruppen, Herkünfte und sexuellen Orientierungen zusammenkamen, um zu tanzen und die Musik zu genießen.
Die Rapperin JNNRHNDRXX heizte das Publikum mit feministischen Texten und einem energiegeladenen Auftritt auf dem Heumarkt ein. Unterstützt von einem Gebärdensprachdolmetscher zog sie die Zuschauer mit ihrer Performance in den Bann.
Drag Queens wie Marcella Rockefeller, Kimberly Kiss und Laila Licious riefen zur Teilnahme an der CSD-Demonstration am Sonntag auf. Sie betonten, wie wichtig es ist, in Zeiten wie diesen laut und sichtbar zu sein.
Am Freitagabend wurde das CSD-Straßenfest auf dem Heumarkt offiziell eröffnet. Bei der Eröffnungsfeier sprachen unter anderem Kölns Bürgermeister und die NRW-Gleichstellungsministerin. Sie betonten die Bedeutung des CSD als Kampf für Demokratie und gegen Hass und Gewalt.
Die KVB erweiterte ihr Angebot für den CSD-Demonstrationszug am Sonntag, um den erwarteten großen Andrang zu bewältigen. Es wurden zusätzliche Busse und Bahnen eingesetzt.
Die Veranstalter des CSD erwarten bei der Demo in diesem Jahr einen Teilnehmerrekord. Nach rund 180 teilnehmenden Gruppen im letzten Jahr wird es voraussichtlich noch mehr Teilnehmer geben.
Der CSD 2023 in Köln war ein voller Erfolg und fand großen Anklang bei der queeren Community und vielen anderen Menschen, die sich für die Rechte und Akzeptanz von LGBTQI+ engagieren.