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Die ausgehöhlte Republik: Gewaltsame Unruhen in Frankreich

Titel: Emmanuel Macron sagt Staatsbesuch in Deutschland ab – Unruhen in den Vorstädten Grund dafür

Emmanuel Macron wird vorerst nicht nach Deutschland reisen und auch nicht in die von Unruhen und Gewalt geprägten Vorstädte. Der Grund dafür liegt in seinem persönlichen Sicherheitsrisiko. Der französische Staatspräsident fürchtet um sein Leben, insbesondere nach dem Tod des minderjährigen Franzosen Nahel M., der bei einer Polizeikugel in Nanterre bei Paris ums Leben kam.

In den Vorstädten, die hauptsächlich von jungen Menschen mit Wurzeln in ehemaligen französischen Kolonien bewohnt werden, ist Macron äußerst unpopulär. Die französische Regierung sowie die Polizei werden dort nicht nur ungeliebt, sondern regelrecht gehasst. Dies hat schwerwiegende Gründe, denen die Regierungsvertreter ausweichen.

Unter dem Deckmantel der République, die für Menschenrechte und Demokratie steht, gibt es seit Jahrzehnten ein eklatantes Behördenversagen. Menschen in den Vorstädten, die in Gewalt und Armut leben, fühlen sich von den Behörden ignoriert und abgelehnt. Sie sehen sich nicht mehr als Teil des Staates und haben das Vertrauen in das Versprechen von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit verloren.

Eine dringende Maßnahme zur Lösung dieser Probleme wäre die Reorganisation der Polizei. Die Hierarchien und Autorität der Polizei müssen überdacht werden, um Schwierigkeiten in der Kontrolle und einem autoritären Vorgehen entgegenzuwirken. Die grundlosen und oft rassistisch motivierten Personenkontrollen in den Problembezirken müssen ebenfalls gestoppt werden. Die Polizei sollte eine menschenfreundliche Kommunikationsstrategie entwickeln, um gegenseitige Achtung auf schwierigem Terrain zu fördern.

Es ist klar, dass es keine Rechtfertigung für die aufgeflammte Gewalt in den Vorstädten gibt. Die illegale und unentschuldbare Tötung von Nahel M. durch die Polizei darf nicht als Grund für Zerstörungen und Plünderungen dienen. Doch solange sich nichts Substanzielles in den Vororten ändert, werden solche Ausbrüche von Gewalt weiterhin stattfinden.

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Es bleibt abzuwarten, wie die französische Regierung auf diese Probleme reagieren wird. Die Sicherheit und das Vertrauen der Menschen in den Vorstädten müssen wiederhergestellt werden, damit sie sich nicht weiter von der République entfremden. Nur so kann eine gemeinsame Zukunft auf der Basis von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit gesichert werden.

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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