Abdul M. und seine Familie wurden durch die Bemühungen des ehemaligen Darmstädter Kinderarztes Hans-Joachim Landzettel vor den Taliban gerettet. Nach mehr als zwei Jahren der Flucht vor den gefährlichen Machthabern in Afghanistan durfte Abdul M. Anfang dieses Jahres endlich mit seiner Ehefrau und der jüngsten Tochter nach Deutschland reisen. Die Familie scheint jedoch stark traumatisiert zu sein, wie Abdul M. zeigt, als er über die Ängste berichtet, sich vor den Taliban versteckt zu halten.
Die Verbindung zwischen Abdul M. und Landzettel reicht bis ins Jahr 2006 zurück. Landzettel hatte Abdul M., der damals schwer an Hodenkrebs erkrankt war, ausgewählt, um ihn in Deutschland zu behandeln. Ihre Beziehung blieb in den Jahren bestehen, und als Abdul M. erneut in Gefahr geriet, bat er Landzettel um Hilfe. Trotz vergeblicher Versuche vieler Politiker und Behörden gelang es Landzettel schließlich, die Familie M. nach Deutschland zu bringen.
Obwohl Deutschland seit dem Einmarsch der Taliban im August 2021 mehr als 33.600 Menschen aufgenommen hat, sind die meisten davon ehemalige Ortskräfte und ihre Familien. Personen wie Abdul M., die sich für Menschenrechte einsetzten und deshalb gefährdet sind, haben es schwer, in das Aufnahmeprogramm zu gelangen. Die Familie M. wurde jedoch als Teil dieser Gruppe ausgewählt und konnte nach Deutschland kommen.
Die Rettung der Familie M. war für Landzettel das schönste Geschenk zu seinem 90. Geburtstag. Obwohl die jüngste Tochter von Abdul M. mit ihm flüchten konnte, bleiben drei seiner älteren Kinder in Afghanistan. Die Familie hofft auf weitere Hilfe für die zurückgebliebenen Kinder, die sich nach Sicherheit und einem besseren Leben sehnen.