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79 Jahre nach dem Warschauer Aufstand: Wanda Traczyk-Stawska erzählt von ihrem bewegenden Widerstand gegen die deutschen Besatzer

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Am 1. August jährt sich der Warschauer Aufstand zum 79. Mal. An diesem Tag erhob sich die polnische Heimatarmee gegen die deutschen Besatzer. Wanda Traczyk-Stawska, eine ehemalige Widerstandskämpferin, erinnert sich an den ersten Tag des Aufstands als ein Fest. Die Straßen waren mit polnischen Flaggen geschmückt und die Menschen waren vor Glück in Tränen aufgelöst. Für Traczyk-Stawska war es der schönste Tag ihres Lebens, obwohl sie zu dieser Zeit unter Belagerung lebte.

Die 94-jährige Traczyk-Stawska erzählte ihre Erinnerungen im Teatr Powszechny, einem renommierten Theater im Warschauer Stadtteil Praga, vor einem begeisterten Publikum. Sie wurde wie eine Heldin gefeiert und erhielt nach der Veranstaltung Blumen von Schülern und den älteren Bewohnern Warschaus.

Der Warschauer Aufstand, der nur ein Jahr nach dem Aufstand im Warschauer Ghetto stattfand, ist ein identitätsstiftendes Ereignis für die Bewohner von Warschau und für die gesamte polnische Bevölkerung.

Traczyk-Stawska berichtet von ihrem Hass auf die Deutschen, als sie Zeugin wurde, wie deutsche Soldaten ein Baby erschossen. Sie beobachtete auch wahllose Morde an Zivilisten und Diskriminierung der Polen im Alltag. Trotz dieser Erfahrungen besuchte sie eine Schule im Untergrund und wurde Teil der Widerstandsbewegung. Die polnische Heimatarmee, Armia Krajowa, wurde 1943 gegründet und bereitete den Aufstand vor.

Traczyk-Stawska berichtet von den Straßenkämpfen und ihrem Erlebnis, einem deutschen Soldaten ins Gesicht zu sehen. Sie erkannte, dass auch die Gegenseite unter den Kämpfen litt und verlor nach diesem Erlebnis ihren Hass. Obwohl die Heimatarmee nach 63 Tagen kapitulieren musste, kämpfte Traczyk-Stawska weiter, um zu überleben.

Während des Aufstands starben bis zu 180.000 Warschauer und 18.000 aufständische Kämpfer. Die Stadt wurde nahezu zerstört und viele Überlebende wurden zur Zwangsarbeit verschleppt oder in Konzentrationslagern interniert.

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Traczyk-Stawska setzte sich nach dem Krieg aktiv für Versöhnung ein und engagierte sich in Veranstaltungen mit Jugendlichen und bei Staatsbesuchen deutscher Politiker. Obwohl sie den Verlust ihrer Familienmitglieder im Krieg nicht vergessen kann, hat sie den Hass auf deutsche Menschen abgelegt.

Trotz ihres fortgeschrittenen Alters und ihrer geschwächten Gesundheit wird Traczyk-Stawska an den Feierlichkeiten zum Gedenken an den Ausbruch des Warschauer Aufstands teilnehmen. Sie möchte ihren gefallenen Freunden gedenken und die Botschaft der Menschenwürde und Gleichheit weitertragen.

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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