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100 Jahre Singener Obst- und Gartenbauverein: Ein Fest für die Gemeinschaft

Der Singener Obst- und Gartenbauverein feierte am vergangenen Wochenende in der Kulturhalle mit einem bunten Programm und zahlreichen Gästen sein 100-jähriges Bestehen, was die Bedeutung des Vereins für die Gemeinschaft und den Erhalt der Natur unterstreicht.

Am vergangenen Wochenende stand die Stadt Singen ganz im Zeichen der Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen des Obst- und Gartenbauvereins (OGV). Die Kulturhalle war festlich geschmückt, und zahlreiche Gäste strömten herein, um Teil dieses bedeutenden Ereignisses zu sein. In einem bunten Rahmenprogramm, das Tänze, musikalische Darbietungen und humorvolle Sketche umfasste, wurde der Verein in seiner langjährigen Geschichte gewürdigt. Dabei gab es viel zu sehen und zu erleben, und die Freude war allen Anwesenden ins Gesicht geschrieben.

Moderator Roland Schuster führte durch den Tag und wurde dabei von prominenten Gästen wie dem Kreisvorsitzenden Jürgen Metzger und Bürgermeister-Stellvertreter Kurt Ebel unterstützt. Ebel hob hervor, wie wichtig der OGV für die Gemeinde ist und bezeichnete ihn als „quicklebendig“ und „voller Elan“. Die Reden während der Feierlichkeiten würdigten nicht nur den Verein selbst, sondern erinnerten auch an seine Anfänge im Jahr 1924. Damals fanden sich 34 Personen im Gasthaus Adler zusammen, um die Gründung des Vereins zu feiern, was in einer Zeit geschah, in der die Produktion gesunder Nahrungsmittel von großer Bedeutung war.

Beitrag zur Biodiversität

Die Bedeutung der Streuobstwiesen wurde besonders betont. Diese Flächen sind nicht nur wichtig für die Biene und andere Insekten, sondern bieten auch Lebensräume für zahlreiche Pflanzen- und Tierarten. Jürgen Metzger appellierte an die Anwesenden, diese wertvollen Lebensräume zu schützen und die Vielfalt der Natur zu fördern. Er wies darauf hin, dass alte Bäume oft ein refugium für viele Lebewesen darstellen. Vor dem Hintergrund des Klimawandels sei es unerlässlich, auch die Bewässerung dieser Flächen zu berücksichtigen. Der OGV wird sich weiterhin für den Erhalt dieser Biotope einsetzen.

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Eine der zentralen Botschaften der Veranstaltung war die exzellente Jugendarbeit des Vereins, die als Symbol für das gesamte Potenzial des OGV angesehen wird. In den letzten zwei Jahrzehnten war es eine Priorität des Vereins, junge Menschen für Gartenbau und Naturschutz zu begeistern, was laut Metzger bereits Früchte getragen hat. Der Kreisvorsitzende verglich die Jugendarbeit mit einem Samen, aus dem eine blühende Pflanze gewachsen ist, und das Publikum zeigte sich begeistert von den Erfolgsgeschichten der jüngeren Mitglieder.

Corinna Benkel, die Leiterin des Landwirtschaftsamts, ergänzte diese Einschätzungen. Sie erklärte, dass der OGV und die Kommune ähnliche Ziele verfolgen, insbesondere hinsichtlich des Erhalts der Biodiversität und der Natur. Auch die vielen Workshops und Veranstaltungen des Vereins wurden gewürdigt, die sowohl auf großes Interesse in der Bevölkerung stoßen als auch die aktiven Mitglieder in ihrer Arbeit unterstützen.

Im Festbuch, das an alle Siedler verteilt wurde, finden die Menschen Informationen über Schnittkurse, Blumenschmuckwettbewerbe und die Geschichte des Vereins, einschließlich der Erweiterung des Vereinsheims, das seit 1976 immer wieder modernisiert wurde. Die Veranstaltung bot auch die Gelegenheit, langjährige Mitglieder sowie ehemalige Verwaltungsangehörige für ihren unermüdlichen Einsatz zu ehren. Darunter war die Ehrenvorsitzende Gretel Flinspach, die zusammen mit dem Vorsitzenden Ralf Rothweiler eine Zeitkapsel öffnete, die 1984 vergraben wurde.

Die Feierlichkeiten waren ein voller Erfolg, und das Festwochenende bot Unterhaltung für die gesamte Familie. Neben den Erwachsenenprogramm gab es auch ein kinderfreundliches Angebot, einen ökumenischen Gottesdienst und die Ehre für die Gewinner des Gartenwettbewerbs. Mit Auftritten von lokalen Musikgruppen und Unterhaltung durch Tanzeinlagen wurde das Jubiläum gebührend gefeiert.

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Zukunftsperspektiven des OGV

Der OGV blickt optimistisch in die Zukunft. Ralf Rothweiler, der Vorsitzende des Vereins, kündigte an, dass man auch weiterhin mit Zuversicht und Engagement an die Herausforderungen herangehen werde, die die nächsten Jahre mit sich bringen. Dies schließt nicht nur den Erhalt von Traditionen ein, sondern auch die ständige Innovation und Anpassung an moderne Anforderungen. Der Verein will die nächsten Schritte gemeinsam mit den Mitgliedern und der Gemeinde gestalten und sieht sich dabei stets als aktiven Teil einer lebendigen und engagierten Gemeinschaft.

Der Singener Obst- und Gartenbauverein im Kontext der Region

Der Singener Obst- und Gartenbauverein (OGV) hat eine bedeutende Rolle in der regionalen Gemeinschaft gespielt, insbesondere im Hinblick auf die Förderung der lokalen Landwirtschaft und den Erhalt von Traditionen. Der Verein ist nicht nur ein Ort des Austauschs für Gartenliebhaber, sondern auch ein zentraler Akteur in der Unterstützung und Schulung von Mitgliedern, die sich für nachhaltige Methoden in der Lebensmittelproduktion einsetzen.

Die Gründung des OGV im Jahr 1924 fand in einer Zeit statt, in der viele Menschen ein zunehmendes Bewusstsein für gesunde Ernährung entwickelten. Dieser Trend setzt sich bis heute fort, und der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, Wissen über organischen Anbau, Biodiversität und ökologische Praktiken zu verbreiten. Die Verbindung von Tradition und modernem Wissen ist wichtig, um den Herausforderungen wie dem Klimawandel und dem allgemeinen Verlust der Biodiversität zu begegnen.

Vernetzung und Zusammenarbeit mit anderen Organisationen

Ein zentraler Aspekt des Erfolgs des OGV ist die Zusammenarbeit mit anderen lokalen und regionalen Organisationen. Diese Vernetzung ermöglicht es dem Verein, Ressourcen zu bündeln und gemeinsame Projekte zu initiieren, die der gesamten Gemeinschaft zugutekommen. Beispielsweise arbeitet der Verein eng mit dem Landwirtschaftsamt zusammen, um Bildungsprogramme für die Jugend zu entwickeln und die Bedeutung von nachhaltiger Landwirtschaft zu vermitteln. Die Leiterin des Landwirtschaftsamts, Corinna Benkel, hat dies während der Jubiläumsfeier betont und die Synergien zwischen den Institutionen hervorgehoben.

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Durch solche Kooperationen kann der OGV nicht nur Wissen und Erfahrungen austauschen, sondern auch neue Mitglieder anziehen und das Interesse an gartenbaulichen Tätigkeiten steigern. Die gemeinsame Ausrichtung auf Ziele wie den Erhalt der Biodiversität zeigt, dass die Organisationen in der Region bereit sind, ihre Kräfte zu bündeln, um langfristige Lösungen für ökologische Herausforderungen zu finden.

Ein Blick auf die Mitgliederzahl und das Engagement

Aktuell zählt der Singener Obst- und Gartenbauverein über 300 Mitglieder, was die anhaltende Beliebtheit und Relevanz des Vereins in der Region unterstreicht. Ein bemerkenswerter Aspekt ist das Engagement der Mitglieder, das sich in der Organisation verschiedener Veranstaltungen, Workshops und Ausstellungen niederschlägt. Diese Aktivitäten fördern nicht nur die Gemeinschaft, sondern informieren auch über die neuesten Entwicklungen im Bereich Obst- und Gartenbau.

Die Jugendarbeit, die häufig hervorgehoben wird, hat dazu beigetragen, dass immer mehr junge Menschen für Natur und Umwelt sensibilisiert werden. Dies ist besonders wichtig, um zukünftige Generationen in die Bedeutung der nachhaltigen Lebensmittelproduktion und den Erhalt von Grünflächen einzubinden. BRAVO an die langjährigen Mitglieder für ihre anhaltende Unterstützung und ihre Bereitschaft, ihre Erfahrungen und Kenntnisse an die nächste Generation weiterzugeben.

NAG

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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