Redaktioneller Artikel – Bergungsaktion vor der jemenitischen Küste: Transfer von 181 Millionen Litern Öl beginnt
Im Roten Meer vor der Küste des Jemens hat eine wochenlange Bergungsaktion begonnen. Ziel ist es, 181 Millionen Liter Öl von einem schrottreifen Tanker auf einem UN-Schiff umzuladen, um eine drohende Umweltkatastrophe zu verhindern. Die schwierige Aktion wurde über zwei Jahre hinweg vorbereitet.
Der havarierte Tanker mit dem Namen „FSO Safer“ liegt seit den 1980er-Jahren vor der Hafenstadt Hodeidah vor Anker und wurde als Lager- und Entladeterminal für Öl genutzt. Seit dem Beginn des Kriegs zwischen den Regierungstruppen und Huthi-Rebellen im Jahr 2015 wurde das Schiff nicht mehr gewartet. Experten warnen vor einer möglichen Explosion, Feuer oder einem Zerbrechen des Tankers.
Um die befürchtete Ölkatastrophe zu verhindern, kaufte die UN im März einen anderen Tanker namens „Nautica“, auf den das Öl von der „FSO Safer“ umgeladen werden soll. Der Transfer soll laut UN voraussichtlich drei Wochen dauern. Das UN-Entwicklungsprogramm hat die komplexe Aktion seit zwei Jahren vorbereitet. Der UN-Generalsekretär António Guterres bezeichnete die „FSO Safer“ als möglicherweise „größte tickende Zeitbombe der Welt“.
Die Kosten für den Einsatz werden auf knapp 129 Millionen Euro geschätzt. Im Falle eines Ölaustritts werden die potentiellen Kosten auf 20 Milliarden Dollar – rund 18,1 Milliarden Euro – geschätzt. Die Ölmenge an Bord der „FSO Safer“ entspricht dem Vierfachen der Menge, die 1989 nach der Havarie des Tankers „Exxon Valdez“ vor Alaska ins Meer gelangte. Die damalige Ölpest gilt bis heute als eine der schlimmsten Umweltkatastrophen weltweit.
Die Bergungsaktion im Roten Meer ist von großer Bedeutung, um eine schwere Umweltkatastrophe und ihre verheerenden Folgen für das Meeresleben und die Küstenregionen zu verhindern. Die internationale Gemeinschaft hofft, dass der Transfer des Öls erfolgreich abgeschlossen werden kann und somit eine potenzielle Krise abgewendet wird.
Stand: 25.07.2023 13:10 Uhr