
In Stuttgart und anderen Regionen gibt es gelegentlich Vögel, die mit grauen oder weißen Federn auffallen. Dieses Phänomen tritt jedoch höchst selten auf und kann verschiedene Ursachen haben. Experten des Naturschutzbundes Nabu Baden-Württemberg, wie Stefan Bosch, berichten, dass besonders schwarze Vogelarten mit weißen Gefiederanteilen die Aufmerksamkeit der Menschen auf sich ziehen.
Es gibt keine genauen Zahlen zu diesem Phänomen, da systematische Erhebungen fehlen. Vermutlich liegt der Anteil der betroffenen Vögel im unteren einstelligen Prozentbereich. Eine mögliche Häufung in städtischen Gebieten könnte mit Nahrungsdefiziten oder der erhöhten Wahrscheinlichkeit der Beobachtung zusammenhängen, so der Fachbeauftragte für Ornithologie und Vogelschutz.
Die Ursachen für weiße Federn bei Vögeln können vielfältig sein, darunter erbliche Faktoren wie Leuzismus, Krankheiten oder Ernährungsdefizite. Ein häufiger Grund für die Verfärbungen bei Vögeln wie Rabenkrähen und Dohlen sind Nahrungsdefizite, insbesondere im städtischen Umfeld. Mit dem Alter können Vögel auch genetisch bedingt bis zu einem weitgehend weißen Gefieder ausbleichen, was als „Ergrauen“ bezeichnet wird. Diese Variante ist jedoch äußerst selten.
Es gilt zu beachten, dass je weißer eine Amsel ist, desto seltener ist sie anzutreffen. Bei Fällen, in denen Nahrungsdefizite die Ursache für die Farbveränderungen sind, kann das Gefieder nach der Mauser wieder seine normale Färbung annehmen. Interessanterweise wird dieses Phänomen auch im Englischen als „greying“ bezeichnet.