
Bonn – Die Bundesnetzagentur hat überraschend die Genehmigung des Wasserstoffkernnetzes auf Mitte Oktober verschoben. Ursprünglich hätte die Entscheidung am 22. September fallen sollen, nachdem die Fernnetzbetreiber ihren Antrag am 22. Juli eingereicht hatten. Die Verschiebung wurde nötig, weil aufgrund der Konsultation des Antrags ein Änderungsverlangen aufkam, das von der Bundesnetzagentur geprüft werden musste.
Die Diskussion rund um das Wasserstoffnetz nimmt Fahrt auf, und die politische Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. Besonders Andreas Jung, der klima- und energiepolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, äußerte seine Bedenken. Jung kritisierte die Pläne zum Wasserstoffkernnetz scharf und bezeichnete sie als „untragbar“ in ihrer gegenwärtigen Form. „Diese Verschiebung zeigt, dass die Planungen Mängel aufweisen“, so Jung.
Politische Reaktionen und Forderungen
Die Union drängt auf Verbesserungen. Jung warnte besonders vor der Gefahr, dass der Wasserstoffkern nur ein „Nordnetz“ werden könnte, anstatt ein flächendeckendes Netz für ganz Deutschland zu sein. Besonders in Süddeutschland, speziell in den Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg, bestehe akuter Handlungsbedarf, da dem Süden so genannte „Wasserstoffwüsten“ drohen.
„Wir müssen die zusätzliche Zeit sinnvoll nutzen, um die Planung grundlegend zu überarbeiten“, forderte Jung. Die Anbindung zentraler Wirtschaftszentren müsse oberste Priorität haben. Zudem machte er den Minister für Wirtschaft und Klimaschutz, Robert Habeck, persönlich verantwortlich. „Er hat den Entwurf angepriesen, während in großen Wirtschaftsregionen noch nicht einmal Feldwege ankommen“, so der CDU-Politiker weiter.
Die Transparenz über die Gründe für diese Verschiebung ist für Jung von zentraler Bedeutung. Er plant, die Minister im kommenden Energieausschuss dazu zu befragen, um Einsicht in die Notwendigkeiten der Änderungen zu bekommen. Am Montag findet der Autogipfel statt, und auch dort wird Jung ein klares Signal von Habeck erwarten, dass die Wasserstoffplanungen überdacht werden.
„Industriezentren wie Ingolstadt oder Regensburg brauchen diese Infrastruktur, um wettbewerbsfähig zu bleiben“, stellte Jung fest. Diese Gelegenheit bewertet er als wichtig, um Nachbesserungen beim Wasserstoffnetz anzukündigen.
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Bildhinweis: | Bundesnetzagentur (Archiv) |
Für weitere Informationen und Entwicklungen rund um das Wasserstoffkernnetz, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.tixio.de.