
Bei einer Rückschau auf die Waldorfschule äußern ehemalige Schüler positive Erinnerungen an ihre Schulzeit. Jonathan Buchholz und Daniel Olm berichteten über ihre Erfahrungen und die glücklichen Momente, die sie an ihrer Bildungseinrichtung hatten. Diese positiven Eindrücke stehen jedoch im Kontrast zu den Kritiken, die die Waldorfpädagogik seit jeher umgeben.
Die Waldorfpädagogik, die auf den Ideen der Anthroposophie von Rudolf Steiner basiert, wird oft als umstritten betrachtet. Kritiker bemängeln den Fokus auf kreative Fächer im Vergleich zu Leistung und Naturwissenschaften. Anlässlich des 100. Todestags von Rudolf Steiner am 30. März werden in diesem Kontext drei Gesprächsprotokolle veröffentlicht, die tiefere Einblicke in die Kindheit und Jugend an Waldorfschulen gewähren, wie die Stuttgarter Nachrichten berichteten.
Waldorfpädagogik und ihre Grundlagen
Rudolf Steiner, der Begründer der Anthroposophie und der Waldorfschule, gründete die erste Waldorfschule im Jahr 1919 in Stuttgart für die Kinder der Zigarettenfabrik Waldorf-Astoria. Diese Schulen sind dafür bekannt, dass sie kein Notensystem und keine Lehrbücher verwenden. Stattdessen bieten sie Unterricht in Gartenarbeit, Theaterspiel und Eurythmie an. Weltweit existieren über 1.100 Waldorfschulen, darunter 245 in Deutschland, wie Deutschlandfunk hervorhebt.
Die Waldorfbildung hat sich im Laufe der Jahre weiterentwickelt. Der von Rudolf Steiner formulierte Morgenspruch wird in vielen dieser Schulen weiterhin verwendet. Die Waldorfpädagogik gilt als Teil einer größeren Weltanschauung, die auch die biodynamische Landwirtschaft und anthroposophische Medizin umfasst. Helmut Zander, Professor für Religionsgeschichte, beschreibt die Anthroposophie als eine esoterische Bewegung mit sowohl materiellen als auch geistigen Dimensionen.