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VfB Stuttgart und Bayer Leverkusen: Fans boykottieren DFL-Supercup

Die Ultras des VfB Stuttgart und von Bayer Leverkusen boykottieren den am 17. August 2024 stattfindenden DFL-Supercup in Leverkusen, um gegen die untragbare Terminierung im DFB-Pokal zu protestieren, die den Fans den traditionellen Saisonauftakt und zusätzliche Spiele nimmt.

Stand: 14.08.2024 19:02 Uhr

Die bevorstehenden Proteste der Fanszenen von VfB Stuttgart und Bayer Leverkusen gegen den DFL-Supercup werfen ein Schlaglicht auf eine tiefere Problematik im modernen Fußball. Diese Auseinandersetzung verdeutlicht, wie sehr die Fankultur in den letzten Jahren unter den wachsenden kommerziellen Anforderungen und terminlichen Verschiebungen zu leiden hat.

Protest gegen kommerzielle Vermarktung

Der Verband „Nordkurve 12“, der die organisierten Leverkusener Fans vertritt, entschloss sich bereits Ende Juni zu diesem Boykott und bezeichnete den Supercup als „Kirmespokal“ anstelle eines „Pokalwochenendes“. Ein klares Zeichen, dass die Fans den anhaltenden Trend der Kommerzialisierung im Fußball ablehnen. Mehrere Ultra-Gruppen aus Stuttgart unterstützen diese Haltung und äußern, dass das bevorstehende Spiel für sie „keinerlei sportlichen Reiz“ mit sich bringe.

Die Auswirkungen auf die Fans

Die Entscheidung, den Supercup am gleichen Wochenende wie die Erstrundenspiele des DFB-Pokals auszutragen, führt dazu, dass die Fans am Pokalwochenende nicht anwesend sein können. Bayer Leverkusen wird zum Beispiel am Mittwochabend, dem 27. August 2024, bei Carl Zeiss Jena antreten müssen, statt wie gewohnt am Wochenende. Diese Terminierung wird als schmerzhafter Verlust wahrgenommen, da jedes Pokalspiel für die Fans von besonderer Bedeutung ist.

Heimrechstreit zwischen den Vereinen

Die emotionale Dimension des Supercup-Formats wird auch durch einen Streit um das Heimrecht des Spiels verdeutlicht. Das DFL-Präsidium entschied am 6. Juni, dass die Partie in Leverkusen stattfindet, was gegen die in der Vergangenheit übliche Praxis verstößt. Stuttgarts Vorstandschef, Alexander Wehrle, äußerte sein Unverständnis und seine Enttäuschung über diese Entscheidung, da er den VfB als würdigen Ausrichter sieht.

Verborgene Problematik der Fantumulturen

Die aktuellen Proteste sind nicht isoliert, sondern part of a bigger picture im Fußball, das vermehrt Spannungen zwischen Tradition und Kommerz offenbart. Fans beschweren sich darüber, dass das Wichtigste – ihre Verbindung zum Sport und zur Gemeinschaft – immer mehr durch wirtschaftliche Überlegungen beeinträchtigt wird. Diese Entwicklungen sind nicht nur lokal von Bedeutung, sondern werfen auch Fragen nach der Zukunft des Fußballs auf.

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Zusammenfassend zeigt der bevorstehende Boykott des DFL-Supercups die wachsenden Spannungen zwischen den Fans und der Fußballverwaltung auf, wobei die Fans sich für ihre Rechte und die Wahrung ihrer Traditionen einsetzen. Ihre Stimmen sind ein Echo, das auch in anderen Stadien des Landes Gehör finden könnte, und sie fordern Veränderungen in der Art und Weise, wie der Fußball verwaltet und vermarktet wird.

NAG

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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