
Im ersten Quartal dieses Jahres setzte sich der Preisanpassungsprozess bei den Immobilienpreisen in Deutschland fort, wie der Immobilienpreisindex des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp) zeigt. Der Index erreichte einen Wert von 174,7 Punkten, was einem Minus von 5,3 % im Vergleich zum Vorjahreswert und 0,3 % im Vergleich zum Vorquartal entspricht. Die Preiskorrektur beläuft sich mittlerweile auf 10,3 % seit dem Höchststand im zweiten Quartal 2022. Der vdp-Index basiert auf echten Immobilientransaktionsdaten von über 700 Kreditinstituten und deckt sowohl Wohn- als auch Gewerbeimmobilien ab.
Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum fielen die Wohnimmobilienpreise im ersten Quartal 2024 um 4,3 %. Seit dem Höchststand im zweiten Quartal 2022 haben die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland insgesamt um 8,6 % abgenommen. Die Preise für Gewerbeimmobilien zeigten mit einem Rückgang von 9,6 % im Jahresvergleich eine deutlich stärkere Preisanpassung als Wohnimmobilien. Zwischen dem zweiten Quartal 2022 und dem ersten Quartal 2024 gingen die Gewerbeimmobilienpreise um 17,2 % zurück.
Der Hauptgeschäftsführer des vdp, Jens Tolckmitt, kommentierte die Entwicklung wie folgt: Bei Wohnimmobilien deute sich bereits eine allmähliche Preisstabilisierung an, während sich für Gewerbeimmobilien noch keine Bodenbildung abzeichne. Die Preise für Mehrfamilienhäuser blieben im Vergleich zum Vorquartal stabil, während das selbst genutzte Wohneigentum leichte Einbußen hinnehmen musste.
Tolckmitt wies darauf hin, dass Wohnimmobilien auf längere Sicht knapp bleiben werden, was sich weiterhin auf die Mietpreisentwicklung auswirken wird. In den Top 7-Städten entwickelten sich die Wohnimmobilienpreise ähnlich wie im gesamten Bundesgebiet, wobei Köln ein leichtes Preiswachstum verzeichnete.
Auf dem Gewerbeimmobilienmarkt setzte sich der Abschwung fort, insbesondere bei Büro- und Einzelhandelsimmobilien. Die Preise für Gewerbeimmobilien gaben um knapp 10 % nach. Auch hier zeigten sich zweistellige Renditeanstiege im Vorjahresvergleich.
Der vdp-Hauptgeschäftsführer betonte, dass der Gewerbeimmobiliensektor weiterhin strukturellen Herausforderungen gegenüberstehe und auch in den Folgequartalen mit Rückgängen bei den Preisen zu rechnen sei. Erst ab Jahresbeginn 2025 sei eine Entspannung der Lage zu erwarten.
Der vdp-Immobilienpreisindex wird vierteljährlich veröffentlicht und basiert auf tatsächlich realisierten Kaufpreisen und Mieten von über 700 Kreditinstituten. Es handelt sich um einen wichtigen Indikator für die Immobilienpreisentwicklung in Deutschland.
Folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Wohnimmobilienpreise in den Top 7-Städten:
Stadt | Rückgang im Vergleich zum Vorjahresquartal | Rückgang im Vergleich zum Vorquartal |
---|---|---|
Köln | -3,0 % | +0,2 % |
Düsseldorf | -3,5 % | -0,7 % |
Stuttgart | -3,6 % | -0,6 % |
Berlin | Durchschnittswert | Durchschnittswert |
Frankfurt | Durchschnittswert | Durchschnittswert |
Hamburg | -4,9 % | -0,6 % |
München | -5,3 % | Durchschnittswert |
Quelle: Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp)
Quelle: Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) e.V. / ots